Technologie

Um totaler Kontrolle zu entgehen: Immer mehr europäische Unternehmen verschlüsseln ihre Daten

Immer mehr europäische Unternehmen verschlüsseln ihre Daten, die sie in den Clouds amerikanischer und chinesischer Anbieter gespeichert haben. Der Grund: Sowohl die USA als auch die Volksrepublik haben ein Gesetz erlassen, dass ihren Behörden Zugriff auf die Daten sichert.
17.07.2019 15:27
Lesezeit: 1 min

Auf fast 200 Milliarden Euro wird der Cloud-Markt nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts „Gartner“ dieses Jahr ansteigen. Mit anderen Worten: Fast jedes größere Unternehmen nutzt Clouds. Die führenden Anbieter der Technologie - unter anderem Alibaba, Amazon und Microsoft - kommen fast allesamt aus China und den USA. Das Problem: Sowohl die chinesischen Anbieter als auch ihre amerikanischen Pendants sind gezwungen, auf Aufforderung die in ihren Clouds gespeicherten Kundendaten ihren jeweiligen Sicherheitsbehörden zu übergeben. Bereits seit dem 1. Juni 2017 gilt im Reich der Mitte nämlich das „Cybersecurity-Gesetz“ (CSG), seit dem 23. März 2018 in den USA der entsprechende „Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act” (kurz: “Cloud Act”).

Für die Cloud-Nutzer ist das ein Riesenproblem, ein Schutz für ihre Daten ist faktisch nicht mehr vorhanden. Immer mehr Unternehmen gehen deshalb dazu über, ihre Daten von Spezialisten (in Deutschland bietet beispielsweise SAP einen derartigen Service) verschlüsseln zu lassen. Darüber hinaus entsteht in Europa zunehmend eine eigene Cloud-Industrie. Ein - hoffentlich erfolgreicher - Versuch, sich der totalen Kontrolle über den weltweiten Datenstrom, den die beiden Supermächte anstreben, zu entziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...