Finanzen

Preisexplosion bei Eisenerz belastet Stahl-Produzenten schwer

Lesezeit: 1 min
05.07.2019 18:00
Die Hersteller von Stahl trifft es derzeit besonders hart. Nachdem die Preise für Stahl gefallen sind und die Nachfrage zurückgegangen ist, explodieren jetzt auch noch die Preise für Eisenerz.
Preisexplosion bei Eisenerz belastet Stahl-Produzenten schwer
Eine Eisenerz-Mine in Brasilien. (Foto: dpa)

Der aktuelle Preisverfall bei Eisenerz macht europäischen Minen-Betreibern und Stahl-Produzenten schwer zu schaffen. Die Aktien der Bergbaukonzerne Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton, Glencore und Rio Tinto verloren am Freitag in London bis zu 2,5 Prozent. Die Stahlkonzerne Thyssenkrupp, ArcelorMittal und Voestalpine büßten bis zu 3,3 Prozent ein.

Nervös machte die Anleger, dass führende chinesische Stahlkonzerne mittels einer Arbeitsgruppe Untersuchungen anstellen wollen. Sie soll prüfen, ob "marktfremde Faktoren" für die hohen Eisenerz-Preise der vergangenen Monate verantwortlich sind. Außerdem appellierten die Konzerne an die Regierung in Peking, den Markt zu stabilisieren. Seit Jahresbeginn hat der chinesische Terminkontrakt auf Eisenerz etwa 70 Prozent zugelegt und am Mittwoch mit 911,50 Yuan (132 Dollar) ein Rekordhoch markiert. Bis zum Freitag fiel er auf 829,50 Yuan zurück.

Den Analysten der Bank JPMorgan zufolge übersteige die Erznachfrage 2019 das Angebot zwar um 100 Millionen Tonnen. Wegen der Aussicht auf höhere Fördermengen bei einer gleichzeitigen Nachfrageschwäche in China sei aber mit weiteren Preisrückgängen zu rechnen.

Die Stahlkonzerne treffe die Eisenerz-Rally der vergangenen Monate doppelt, schrieb Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe. Da die Preise für Stahl und die Nachfrage gleichzeitig gesunken seien, schrumpften die Margen. Er gehe nicht davon aus, dass Thyssenkrupp sein operatives Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr erreichen werde.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation gebannt? Schweiz lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Schweiz hat überraschend auf eine Zinserhöhung verzichtet, auch weil die Inflation zuletzt niedrig war. Weitere Anhebungen könnten...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Additive Fertigung: Wo Deutschland an der Spitze steht
20.09.2023

In einer Zeit, in der Deutschland auf fast allen Feldern zurückzufallen scheint, meldet das Europäische Patentamt (EPA) Hoffnungsvolles:...

DWN
Politik
Politik Steigende Preise bei Munition belasten NATO-Staaten
20.09.2023

Die höheren Militärausgaben bringen nicht automatisch mehr Ausrüstung und Munition, warnt ein hochrangiger NATO-Beamter. Denn die Preise...