Politik

USA bewaffnen Taiwan, China protestiert scharf

Lesezeit: 1 min
09.07.2019 17:00
Das Pentagon hat einen milliardenschweren Waffen-Deal mit Taiwan bekannt gegeben. Taiwan soll dadurch “zukünftigen Bedrohungen begegnen”. China fühlt sich angesprochen und ist erbost.
USA bewaffnen Taiwan, China protestiert scharf
Eine Schlagzeile mit der Illustration von US-Präsident Donald Trump ist neben der Flagge von Taiwan abgebildet. (Foto: dpa)

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Die USA wollen ungeachtet des Widerstands aus Peking Waffen im Wert von etwa zwei Milliarden Dollar an Taiwan verkaufen. Entsprechende Pläne habe das US-Verteidigungsministerium genehmigt und dem Kongress gemeldet, teilte das Pentagon am Montagabend in Washington mit. Dabei geht es unter anderem um 108 Panzer vom Typ M1A2T Abrams sowie 250 Stinger-Raketen, Maschinengewehre und Ausrüstung. Der Deal soll das Militär Taiwans modernisieren, um “den gegenwärtigen und zukünftigen regionalen Bedrohungen zu begegnen”.

Die im Juni 2017, September 2018 und April 2019 angekündigten früheren Verträge mit Taiwan umfassten neben der Lieferung von Torpedos und Raketenkomponenten auch militärische Schulungen und Unterstützung im Bereich Wartung und Logistik, berichtet die South China Morning Post (SCMP). Die Deals hatten einen Gesamtwert von über 2,3 Milliarden Dollar.

Die Pläne für den aktuellen Deal hatten die Regierung in Peking schon im Vorfeld verärgert. Die kommunistische Führung sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an. Die Waffenlieferung belastet die ohnehin durch den Handelskrieg der USA mit China angespannten Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften zusätzlich, so die dpa.

Taiwan begrüßte die Entscheidung. Die Insel werde ihre Investitionen in die nationale Verteidigung beschleunigen und die Partnerschaft zu den USA sowie anderen gleichgesonnenen Staaten stärken, um die Sicherheit und Stabilität in der Pazifikregion zu gewährleisten, sagte Xavier Chang, Sprecher des Büros von Präsidentin Tsai Ing-wen. Das US-Verteidigungsministerium betonte, der Waffenverkauf werde das militärische Gleichgewicht in der Region nicht verändern.

Der Streit um den Status Taiwans geht auf den Bürgerkrieg in China zurück, als die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach ihrer Niederlage gegen die Kommunisten Maos 1949 nach Taiwan geflüchtet waren. Dieses Ereignis wird in Taiwan nach Angaben der Taipei Times als "der große Rückzug" beschrieben. Der Rückzug soll innerhalb eines Jahres mit unzähligen Transporten von Menschen stattgefunden haben. 


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