Deutschland

Sorge um Deutsche Bank: Aufsicht fordert Rücktritt des Justiziars

Lesezeit: 1 min
14.04.2013 23:38
Die deutsche Bankenaufsicht fordert den Rücktritt des obersten Juristen der Deutschen Bank. Das ist keine gute Nachricht für Sparer und Aktionäre der Bank.
Sorge um Deutsche Bank: Aufsicht fordert Rücktritt des Justiziars

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Die Deutsche Bank gilt seit jeher als besonders krisenanfällig: Ihre Derivate (Wetten) sind dramatisch hoch (hier), von denen, die nicht in der Bilanz stehen, fürchten Beobachter noch größere Gefahren (hier).

Zudem ist die Bank in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt (hier). Steuerbetrug bei CO2-Zertikaten und der Vorwurf der Bilanz-Trickserei sind die Highlights.

Nun hat die Bankenaufsicht Bafin in einem ungewöhnlichen Schritt die Abberufung des Justiziars der DB gefordert, schreibt der Spiegel. Das Blatt schreibt, die BaFin habe Compliance-Probleme sowie organisatorische Mängel bei der Deutschen Bank festgestellt. Dies hatten die Aufseher dem für Rechtsfragen zuständigen Vorstand Stephan Leitner mitgeteilt. Die Bank halte an Richard Walker als Justiziar fest, teilte die Bank am Sonntag mit.

Die Bafin könnte Leitner abberufen, einen Justiziar jedoch nicht.

Offenbar ist die Lage bei der in vielen globalen Geschäften engagierten Bank sehr unübersichtlich geworden. Die Aufforderung der Bafin dürfte bei Anshu Jain und seinen Managern die Alarmglocken schrillen lassen.

Auch die Kunden der Deutschen Bank sollten auf der Hut sein: Die neuen Regeln zur Bankenrettung sehen die zwangsweise Beteiligung aller Kunden mit Guthaben über 100.000 Euro vor. Politik und DIHK fordern die Kunden aller Banken auf, sich regelmäßig über den Zustand ihrer Bank zu erkundigen (hier).

Erkundigungen über riskante Wetten bei der Deutschen Bank dürften allerdings nicht besonders ergiebig sein. Denn offenbar hat die Bank selbst den Überblick verloren – oder zumindest keine Rechtsabteilung, die den Ansprüchen der ohnehin nicht besonders fordernden deutschen Banken-Aufsicht genügt.

Das sollte den Kunden und Aktionären allerdings zu denken geben.

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