Politik

Chaos in Europa: Krise kann zu Zerfall der Nato führen

Ein Austritt Großbritanniens aus der EU würde die Nato massiv schwächen, warnt der deutsche Verteidigungsminister. Nicht nur die Kürzungen in den Kriegskassen der EU-Mitgliedsländer, sondern auch die Spaltung der EU ist für die Nato gefährlich.
24.04.2013 01:23
Lesezeit: 1 min

Derzeit gibt es viele Streitpunkte in der EU. Die Sparpolitik gerät immer mehr ins Schussfeuer, ein Streit über die Macht der EU-Institutionen ist entbrannt und Großbritannien zieht sich immer stärker von der EU zurück. Durch die Kapitalverkehrskontrollen ist die Euro-Zone selbst faktisch gespalten. Nun hat der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière Großbritannien davor gewarnt, die EU zu verlassen.

„Es würde die Nato schwächen und es würde den britischen Einfluss in der Nato schwächen“, warnte de Maizière in einem Interview mit dem Guardian. „Ich spreche nicht über die wirtschaftlichen Probleme oder soziale Fragen, oder ob Sie auf der linken oder der rechten Straßenseite fahren sollen, ich spreche von Sicherheitsfragen“, so de Maizière. Ende 2012 kündigte Großbritannien nämlich auch an, die europaweite Kooperation bei grenzübergreifender Polizei- und Ermittlungsarbeit zu beenden (hier).

Die Nato steht jedoch unabhängig von Großbritanniens Verbleib in der EU vor einem großen Problem. Die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung in den Mitgleidsstaaten kann mittelfristig zum Zerfall des Bündnisses führen. Bereits im Februar hatte der NATO-Generalsekretär Rasmussen die sinkenden Verteidigungs-Ausgaben der EU-Mitgliedstaaten kritisiert (mehr hier). Er sprach von einem großen Verlust der politischen Glaubwürdigkeit. Nur wenige der 28 NATO-Mitglieder hatten 2012 mehr als zwei Prozent ihres BIPs in die Verteidigung gesteckt. Seit 2009 sind die Militärausgaben der NATO um insgesamt 56 Milliarden Euro gesunken. Die EU-Länder haben ihre Ausgaben um durchschnittlich 15 Prozent gekürzt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...