Finanzen

Österreich: Hypo Alpe Adria droht Verlust von 16 Milliarden Euro

Lesezeit: 1 min
27.04.2013 17:53
Eine Zerschlagung der verstaatlichten Kärntner Bank würde allein den Österreichischen Steuerzahler Milliarden kosten. Die Europäische Kommission besteht auf die Abwicklung der Bank. Die Österreichische Nationalbank fürchtet einen Bank-Run.
Österreich: Hypo Alpe Adria droht Verlust von 16 Milliarden Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Eine schnelle Zerschlagung der österreichischen Bank Hypo Alpe-Adria würde zu einem Verlust in Höhe von 16 Milliarden Euro und einem Bank Run führen. Im Dezember wurde die Kärntner Bank verstaatlicht. Milliarden Steuergelder flossen daraufhin bereits in die Bank.

In einem Dossier mit dem Titel „Umstrukturierungsplan und mögliche Szenarien für die weitere Vorgehensweise“ warnt die Österreichische Nationalbank (OeNB) vor einer kurzfristigen Abwicklung der Bank bis Ende 2013. Demnach würden allein Österreichs Kassen 14 der 16 Milliarden Euro Verluste tragen müssen, so das Nachrichtenmagazin profil.

Darüber hinaus spricht das Dossier auch von der Gefahr eines Bank Runs. Eine Folge die unbedingt vermieden werden müsste, so die OeNB. Angesichts der EU-Pläne zur Zwangsabgabe und zum Schnellzugriff auf Bankkonten ein äußerst reales Szenario (hier). Aus diesem Grund soll nun versucht werden, von Brüssel mehr Zeit für den Verkauf der Tochterunternehmen der Hypo Alpe-Adria zu erhalten. Dann müssten jedoch die restlichen Portfolios rascher abgeschrieben werden. Die Schaffung einer Bad Bank sei dann auch notwendig. Und selbst in diesem Szenario droht ein Verlust in Höhe von 5 Milliarden Euro.

Für den österreichischen Steuerzahler könnte das eine unerfreuliche Sache werden. Insgesamt hat der österreichische Staat durch diverse Banken-Hilfen bereits einen Verlust von mehr als 6,2 Milliarden Euro eingefahren (hier). Doch die EU-Kommission drängt auf eine Zerschlagung der HAA. Denn Österreich hatte im Zuge der Verstaatlichung der Bank Garantien in Höhe von 2,6 Milliarden Euro gegeben. Geld, für das die BayernLB als damalige Mutter der Bank eigentlich hätte haften müssen.  Diese weigerte sich jedoch. In den daraufhin gegebenen Staatsgarantien sah die EU-Kommission jedoch eine Beihilfe zugunsten der BayernLB (mehr hier). Die Folge war die Forderung nach einer Zerschlagung der Bank.

Dass jedoch eine solche Zerschlagung alles andere als schonend für die Steuerzahler ist, zeigt das Beispiel der WestLB. Ihre Nachfolgerin, Portigon, hat im vergangenen Jahr immense Verluste gemacht und trägt noch immer ein Risiko in Billionenhöhe. (hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...