Wie erwartet hat sich der EZB-Rat am Donnerstag entschieden, den Leitzins noch einmal zu senken. Mit 0,5 Prozent liegt dieser nun auf einem neuen historischen Tiefstand. Die EZB teilte mit:
Auf der heutigen Sitzung, die in Bratislava stattfand, fasste der EZB-Rat die folgenden geldpolitischen Beschlüsse:
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Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,50 % gesenkt. Dies gilt erstmals für das am 8. Mai 2013 abzuwickelnde Geschäft.
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Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilitä
t wird mit Wirkung vom 8. Mai 2013 um 50 Basispunkte auf 1,00 % gesenkt. -
Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird unverändert bei 0,00 % belassen.
Bereits am Mittwoch hatte die Fed entschieden, ihr Milliarden-schweres Anleihekauf-Programm fortzusetzen bzw. notfalls noch auszuweiten (hier). Mit der lockeren Geldpolitik befindet sich die EZB also in „guter Gesellschaft“.
Im Gegensatz zu Deutschland forderten in den vergangenen Wochen immer wieder vor allem südeuropäische Regierungen die EZB zu mehr Handeln auf. Hier ist die Abhängigkeit zwischen Staaten und nationalen Banken besonders groß.
Mit der Senkung des Leitzins und der fortgeführten lockeren Geldpolitik erhalten die Banken billiges Geld. Das nutzen die Geldinstitute für den Kauf von Staatsanleihen. In Spanien und Italien konnten so bisher die Kreditkosten niedriger gehalten werden, als es die wirtschaftliche Situation der beiden Länder erwarten ließe.
Die Zeche zahlen beispielsweise deutsche Sparer, die Geld für ihre Alternsvorsorge zurücklegen. Sie haben im vergangenen Jahr aufgrund der Niedrig-Zins-Politik über vier Milliarden Euro verloren (hier).