Politik

EU befürchtet nächsten Banken-Crash in Slowenien

Lesezeit: 1 min
07.05.2013 08:16
Innere politische und wirtschaftliche Kämpfe hindern Slowenien daran, seinen Bankensektor zu reformieren. Die EU fürchtet einen Banken-Crash. Die Regierung als Eigentümer der Banken befangen. Trotzdem sind Sanktionen gegen das Land durch die EU unwahrscheinlich.
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Der nächste Banken-Crash könnte in Slowenien erfolgen. Einschätzungen von EU-Offiziellen zufolge, sei der slowenische Staat befangen bei der Aufgabe, seinen Bankensektor zu sanieren. Die drei größten Kreditinstitute in Slowenien sind pleite und gleichzeitig in staatlicher Hand. Die Europäische Kommission hat daher Zweifel an dem Reformwillen der slowenischen Regierung.

Einem Bericht der FT zufolge sagte eine anonyme Quelle aus Kreisen der EU, das Land habe ein „großes Regierungsproblem“.  Die Rolle der slowenischen Zentralbank steht dabei im Fokus der Aufmerksamkeit. Zur Not wolle die Kommission den Reformdruck auf Slowenien erhöhen. Das slowenische Finanzministerium entgegnete indes, Slowenien sei sich „seiner Verpflichtungen durch die Europäische Kommission bewusst“. Man glaube nicht daran, dass extra Maßnahmen aus Brüssel nötig seien werden.

In den Jahren vor der Krise hat sich im slowenischen Bankensektor eine große Kreditblase gebildet. Das Land gilt seither als nächster Kandidat für einen Bailout durch die EU. Eine schwere Rezession verschlimmert die Lage des Landes seitdem. Die Rating-Agentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft (mehr hier).

Die Kommission könnte Slowenien durch Sanktionen zur schnelleren Umsetzung von Reformen zwingen. Offizielle rechnen aber nicht damit, dass es dazu kommt. Auch Spanien sei nämlich in Reformverzug und wurde bereits offiziell zum schnelleren Handeln aufgefordert. Sanktionen gegen Slowenien müssten daher auch mit Sanktionen gegen die Regierung aus Madrid einhergehen. Das könnte  wiederum die Finanzmärkte beunruhigen die Lage der Länder verschlimmern. Der Kommission sind also de facto die Hände gebunden.

Der Staat konnte durch die Ausgabe von Anleihen am Montag trotzdem etwa 3,5 Milliarden Euro einnehmen. Mehr als erwartet. Aufgrund des hohen Zinsniveaus hoffen Anleger auf lukrative Renditen (hier). Zudem führt die Senkung des EZB-Leitzinses dazu, dass Banken in Europa wieder billiger mit frischem Geld versorgt werden und risikofreudiger investieren können (hier).

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