Politik

Südeuropäer: Die nächste Generation wird ein viel schlechteres Leben haben

Für Südeuropa war der Euro kein nachhaltiges Projekt: Sie erwarten für die Zukunft unsichere, schlecht bezahlte Jobs mit langen Arbeitszeiten. Sie rechnen damit, ein schlechteres und ärmeres Leben zu führen als ihre Eltern. Auch der Rest Europas ist nicht viel optimistischer.
18.05.2013 23:16
Lesezeit: 1 min

Die Zahl der optimistischen Europäer ist massiv zurückgegangen. Vor allem im Süden rechnet man mit Armut und Arbeitslosigkeit.

Die Europäer rechnen für die Zukunft mit weniger Arbeitsplatz-Sicherheit, weniger Zufriedenheit im Job, längeren Arbeitszeiten, geringeren Löhnen und unsicheren Renten, zitiert EUobserver eine aktuelle Umfrage. Sie gehen zudem davon aus, dass sie in Zukunft weniger Zeit mit ihren Familien verbringen können und weniger komfortabel wohnen werden als die Generation zuvor.

In den sechs größten EU-Ländern – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Polen – wurden die Leute befragt. Am wenigsten pessimistisch blicken die Polen in die Zukunft. 33 Prozent von ihnen erwarten, einen besseren Job zu finden als ihre Eltern, 22 Prozent erwarten eine bessere Rente. Die meisten erwarten zudem, länger und gesünder zu leben als ihre Eltern und ihre Freizeit mehr zu genießen.

Franzosen, Spanier und Italiener sind am pessimistischsten im Hinblick auf ihre künftige wirtschaftliche Lage. Die große Mehrheit erwartet hier Schwierigkeiten, eine gut bezahlte Arbeit und eine Rente zu bekommen. 90 Prozent der Italiener erwarten eine geringere Rente als ihre Eltern, 92 Prozent erwarten keinen sicheren Job. Jeder zweite junge Franzose würde am liebsten auswandern (hier).

Die Stimmung in Europa hat sich massive verschlechtert. Noch 2011 war die Hälfte der Europäer trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage zuversichtlich, was ihre langfristige Zukunft angeht. Doch seitdem ist die Eurozone in die Rezession gerutscht, die Arbeitslosenzahlen sind auf Rekordwerte angestiegen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 24 Prozent, in Griechenland sogar bei 64 Prozent (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriehersteller Northvolt pleite: Tausende Arbeitsplätze in Gefahr
12.03.2025

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat Insolvenz angemeldet – mit unklaren Folgen für sein Milliardenprojekt in...

DWN
Immobilien
Immobilien SOS Energetische Sanierung: Bei Wohnimmobilien geht zu viel Energie verloren
12.03.2025

Es gibt einen massiven Sanierungsbedarf im deutschen Wohnmarkt: Der „Sanierungsstau“ wird durch die stark gestiegenen Baukosten und dem...

DWN
Politik
Politik Feuerpause Ukraine: Moskau am Zug
12.03.2025

Die Ukraine stimmt einer Waffenruhe zu – unter Druck der USA. Präsident Trump will mit Putin verhandeln, doch Moskau schweigt. Während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche: Gewinn bricht um 30 Prozent ein
12.03.2025

Porsche steckt in der Krise: Der Gewinn bricht um über 30 Prozent ein, die Auslieferungen sinken, und die Profitabilität leidet....

DWN
Politik
Politik US-Zölle: EU kündigt Gegenzölle an
12.03.2025

Die USA erheben neue Zölle auf Stahl und Aluminium – die EU schlägt zurück. Brüssel plant milliardenschwere Gegenzölle auf...

DWN
Politik
Politik Der Papst ist krank - wie geht es weiter?
12.03.2025

An diesem Donnerstag ist Papst Franziskus genau zwölf Jahre im Amt. Derzeit liegt er im Krankenhaus. Sein Zustand hat sich zuletzt...

DWN
Politik
Politik Trumps Wunschinsel Grönland vor Regierungswechsel
12.03.2025

In Grönland möchte kaum jemand, dass die Insel ein US-Territorium wird, auch die allermeisten Politiker nicht. Dafür wird die Wahlsieger...

DWN
Politik
Politik Abschiebungen in der EU: Kommission will Verfahren drastisch beschleunigen
12.03.2025

Die EU will Abschiebungen beschleunigen und setzt auf strengere Regeln für abgelehnte Asylbewerber. Sanktionen sollen Druck erzeugen, neue...