Politik

Keine Münzen an Privatleute: Indische Zentralbank verhängt Goldverbot

Lesezeit: 1 min
07.06.2013 12:11
Indiens Zentralbank hat den Banken ihres Landes angewiesen, den Verkauf von Gold an Einzelkunden auszusetzen. Ihren Kunden sollen sie von der Investition in die Münzen abraten. Grund für das Verbot ist die Verschlechterung der indischen Handelsbilanz durch massive Gold-Importe.
Keine Münzen an Privatleute: Indische Zentralbank verhängt Goldverbot

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Versuch des indischen Finanzministers P. Chidambaram die Bürger Indiens inständig zu bitten, kein Gold mehr zu kaufen, ist gescheitert. Nun erhöht die Regierung den Druck: Wie Reuters berichtet, sagte Chidambaram am Donnerstag, die Indische Zentralbank habe die Banken nun angewiesen, den Verkauf von Goldmünzen an Einzelkunden einzustellen. Seine Aussage kam nur einen Tag nachdem die Zölle auf den Import von Gold von sechs Prozent auf acht Prozent erhöht wurden.

Grund ist die Verschlechterung der Außenhandelsbilanz durch die deutlich gestiegenen Gold-Einfuhren. Indien ist der weltweit größte Importeur des Edelmetalls. Seine Einfuhren schossen im Mai auf 162 Tonnen. Das ist mehr als doppelt so viel wie der monatliche Durchschnitt im bisherigen Rekordjahr 2011.

Das faktische Verbot bedeutet aber nicht, dass dadurch mit einem Abkühlen des Marktes zu rechnen ist. Ein Handelsverbot für eine bestimmte Ware hat meist sogar den gegenteiligen Effekt: Der Kauf wird noch interessanter, die Preise steigen weiter. Die Außenhandelsbilanz Indiens könnte dadurch zusätzlich belastet werden.

Der Kurs des Goldes unterliegt derzeit extremen Schwankungen, nachdem ein Preissturz Investoren verunsichert hat (hier). Experten zufolge soll sich der Goldpreis in den nächsten Jahren weiter nach unten entwickeln (mehr hier). Der Versuch der indischen Regierung, den Goldpreis zu drücken, könnte allerdings nach hinten losgehen und die Finanzmärkte weiter verunsichern.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende einer Ära: Volkswagen verabschiedet sich vom Bulli - Ford baut den Transporter
16.09.2024

Aus und vorbei! Für die einen soll es wohl das Zeichen sein, dass Volkswagen mit allen Mitteln aus der Krise kommen will und sich deshalb...

DWN
Politik
Politik Klima-Betrug in China: Umweltbundesamt will zwei Drittel aller Projekte stoppen
16.09.2024

Das Umweltbundesamt geht gegen ein Betrugssystem mit Klima-Projekten in China vor. Die Anzahl der betrügerischen Vorhaben, mit denen...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Wahl: AfD und SPD kämpfen um den Sieg - und das politische Momentum
16.09.2024

Die Brandenburger Landtagswahl ist so spannend wie nie. Es könnte eine richtungsweisende Wahl pro oder contra rechts werden. Im Kampf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende: Versteckte Kosten - droht Eigentümern eine schleichende Enteignung?
16.09.2024

Deutschlands Milliardeninvestitionen in die Energiewende setzen Eigentümer unter Druck: Von Zwangssanierungen bis zu Wertverlusten –...

DWN
Politik
Politik Zu wenig, zu spät? Kontrollen an deutschen Grenzen werden ausgeweitet
16.09.2024

Im Schengen-Raum sind eigentlich nur an den Außengrenzen Kontrollen vorgesehen. Doch das hat sich nun im Zuge der Migrationsdebatte...

DWN
Politik
Politik Erneutes Trump-Attentat: Secret Service nimmt Verdächtigen an Golfplatz fest
16.09.2024

Der Secret Service entdeckt einen bewaffneten Mann in den Büschen rund um den Golfplatz, auf dem Donald Trump seine Bälle schlägt, und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schnelle Übersetzungen per DeepL: Das deutsche Einhorn der Künstlichen Intelligenz
16.09.2024

Lichtblicke am deutschen Technologie-Horizont schimmern immer wieder mal durch - und oftmals ganz unverhofft. Das Startup „DeepL“ ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
16.09.2024

Viele Anleger wollen an der Börse reich werden. Doch ist das wirklich der Königsweg? Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben mehrere...