Finanzen

Währungskrieg: Japaner fliehen aus US-Staatsanleihen

Lesezeit: 1 min
15.06.2013 01:56
Auslands-Investoren trennten sich im April von US-Staatsanleihen im Umfang von 54,5 Milliarden Dollar. Das ist ein absoluter Rekord. Wenn sich dieser Trend auch bei den US-Investoren fortsetzt, droht ein Kollaps am Bond-Markt. Vor allem die Japaner sorgen für Bewegung.
Währungskrieg: Japaner fliehen aus US-Staatsanleihen

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Im April haben ausländische Investoren so viele US-Staatsanleihen verkauft wie nie zuvor. Auch Unternehmens-Anleihen stießen sie ab. Aktien hingegen kauften sie hinzu.

Im April haben staatliche und private Auslands-Investoren US-Staatsanleihen im Umfang von 54,5 Milliarden Dollar verkauft, berichtet Zero Hedge. Das ist der größte monatliche Verkauf von US-Staatsanleihen, den es je gegeben hat.

Die offizielle Aufstellung des US-Fianazministeriums über die ausländischen Bond-Holder zeigt, dass fast alle Ausländer verkaufen - nur Kanada, Irland oder Singapur haben aufgestockt.

Diese Umkehr bei den US-Staatsanleihen wurde dadurch etwas abgemildert, dass ausländische Investoren im selben Monat hypothekarisch gesicherte Wertpapiere (MBS) im Umfang von 23 Milliarden Dollar kauften. Auch Aktien kauften die ausländischen Investoren im Umfang von 11,2 Milliarden Dollar. Unternehmens-Anleihen hingegen stießen sie im Umfang von 4,5 Milliarden Dollar ab.

Insgesamt zogen die Auslandsinvestoren erstmals seit Dezember 2011 wieder Geld aus den USA ab. Die vorhergesagte Great Rotation, die Abkehr der Investoren von Staats- und Unternehmens-Anleihen und die Hinwendung zu Aktien, findet bei den US-Investoren bisher nicht statt. Doch der Trend macht sich bereits bemerkbar (mehr hier). Bei den ausländischen Investoren in den USA ist er offensichtlich.

Die größten Verkäufer von US-Staatsanleihen im April waren die Japaner. Wenn sie die Erlöse aus diesen Verkäufen in den Nikkei investiert haben, dann haben sie allerdings massive Verluste hinnehmen müssen, denn die japanische Börse ist kürzlich innerhalb von nur zehn Tagen um 20 Prozent eingebrochen (mehr hier).

Wenn sich die Flucht aus den Staatsanleihen fortsetzt, droht ein Platzen der Staatsanleihen-Blase. Davor hat diese Woche der britische Zentralbanker Andy Haldane gewarnt, der zudem einräumte, dass diese Blase von den Zentralbanken bewusst aufgeblasen worden ist (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...