Politik

Gegen Whistleblower: Großbritannien führt Zensur wieder ein

Lesezeit: 1 min
18.06.2013 10:48
Weitere Enthüllungen über Geheimdienst-Methoden sollen von den britischen Medien zensiert werden. Das hat britische Regierung in einer geheimen Mitteilung an Medienvertreter gefordert. Die nationale Sicherheit dürfe nicht gefährdet werden.
Gegen Whistleblower: Großbritannien führt Zensur wieder ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das britische Verteidigungsministerium macht sich offiziell Sorgen um die nationale Sicherheit. In einer geheimen Mitteilung an die BBC und andere britische Medien wird versucht, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen: Meldungen über die Methoden der britischen Geheimdienste sollen zensiert werden, berichtet der Business Insider.

Damit reagiert Großbritannien auf die Enthüllungen von Edward Snowden, der detaillierte Dokumente über die Methoden des amerikanischen Geheimdienst NSA publik machte und damit in der ganzen Welt für Aufsehen sorgte (mehr zu den Enthüllungen – hier). Die NSA sammelt ungeheure Datenmengen von Menschen auf der ganzen Welt. Darüber hinaus arbeiten große Unternehmen wie Facebook und Microsoft auf freiwilliger Basis mit den Geheimdiensten zusammen (hier).

Offenbar vermutet die britische Regierung, dass heikle Informationen über die Vorgehensweise des britischen Geheimdienstes an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Die Mitteilung hatte den Vermerk: „Privat und Vertraulich: Keine Veröffentlichung, Fernsehübertragung oder Nutzung auf sozialen Netzwerken“. Die Mitteilung wurde dennoch von dem Blogger Guido Fawkes auf Westminster Gossip Blog veröffentlicht. Der Beitrag ist auf der Seite jedoch nicht mehr zu finden.

Die Zensur der Regierung solle die britischen Medien davor schützen, „unabsichtlich Informationen zu enthüllen, die Militär- und Geheimdienstoperationen Großbritanniens kompromittieren würden“.  Die bislang veröffentlichen Artikel hätten die Richtlinien gegen die Veröffentlichung vertraulicher Informationen noch nicht gebrochen. Die UK-Geheimdienste seien jedoch „besorgt“, dass weitere Enthüllungen „die nationale Sicherheit und möglicherweise auch UK-Personal gefährdet werden könnte.

Auch in Deutschland versucht der Bundes Nachrichtendienst (BND), Einzelheiten über die Arbeitsweise unter Verschluss zu halten. Ein Kontrollgremium des Bundestages konnte keine Informationen vom BND über dessen Verwicklung in den PRISM-Skandal ermitteln (hier).

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Baerbock über mögliche Putin-Verhaftung: „Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen“
02.06.2023

Außenministerin Baerbock hat sich zu einer möglichen Verhaftung des russischen Präsidenten Putin bei einer Reise zu einem Gipfeltreffen...

DWN
Politik
Politik Chinas neuer Verteidigungsminister droht mit Eroberung Taiwans
02.06.2023

Chinas neuer Verteidigungsminister schlägt auf der jährlichen asiatischen Sicherheitskonferenz scharfe Töne gegenüber Taiwan an. Der...

DWN
Politik
Politik Der stolpernde Präsident: Biden stürzt auf Bühne bei Absolventenfeier
02.06.2023

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt in Colorado auf offene Bühne gestürzt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Die Zweifel...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Der Fall Lina E.: Polizei rüstet sich für „Tag X“-Demo in Leipzig
02.06.2023

Darf die linksextreme Szene am „Tag X“ in Leipzig demonstrieren oder nicht – diese Entscheidung wird vor Gericht fallen. Die...

DWN
Politik
Politik Unzufriedenheit mit der Ampel steigt: Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD
02.06.2023

In einer neuen Umfrage zieht die AfD mit der SPD gleich. Der CDU-Generalsekretär sieht den Grund für die jüngsten AfD-Zugewinne vor...

DWN
Politik
Politik Schulden-Drama in USA: Zahlungsausfall der Regierung im letzten Moment abgewendet
02.06.2023

Aufatmen in den USA und an den Finanzmärkten: Nach langen Verhandlungen hat der erbitterte Schuldenstreit zwischen Demokraten und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Twitters „Anti-Fake-News“-Chefin wirft das Handtuch
02.06.2023

Twitters Verantwortliche für die Moderierung der Inhalte hat ihren Job an den Nagel gehängt. Der Kurznachrichtendienst war zuvor aus den...