Politik

Barroso will schon kommende Woche über Freihandels-Zone mit USA verhandeln

Lesezeit: 1 min
04.07.2013 10:09
Die EU-Kommission will so schnell wie möglich in die Gespräche über die Freihandelszone mit den USA einsteigen. Bedenken über die Abhör-Aktionen der USA gibt es nicht. Bei Wirtschaftsfragen stehe man immer in Konkurrenz zu anderen.
Barroso will schon kommende Woche über Freihandels-Zone mit USA verhandeln

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

EU-Kommissions-Chef Jose Manuel Barroso macht es offenbar nichts aus, dass die USA die Institutionen der EU abhören. Er will die Gespräche über die Freihandelszone mit den USA wie geplant fortsetzen.

 In einer internen Mitteilung der Kommission heißt es, der Start der Verhandlungen über die Freihandelszone solle nicht verzögert werden. Die EU stelle allerdings klar, dass „für den Erfolg dieser Verhandlungen Vertrauen, Transparenz und Klarheit zwischen Den Vertragspartnern geben muss“.

Offenbar haben die EU-Führer eine ganz eigene Definition von Vertrauen und Transparenz.

Die Durchsetzung des Freihandels-Abkommens mit den USA scheint also so wichtig zu sein, dass nicht einmal in Erwägung gezogen wird, vorher sicherheitspolitische Vorkehrungen gegen die Lauschangriffe der USA vornehmen zu lassen.

Wie der EU Observer berichtet, tut es nichts zur Sache, dass die USA sehr wahrscheinlich im Besitz von internen EU-Dokumenten über dessen Verhandlungsstrategie sind: Sämtliche verhandlungstheoretische Papiere würden den europäischen Medien sowieso zur Verfügung gestellt, „sobald sie beschlossen sind“, sagte ein EU-Abgeordneter. Diese Papiere enthielten lediglich Rahmenbedingungen, „keine Details“.

EU-Handelskommissar Karel de Gucht soll wie geplant am kommenden Dienstag die europäische Delegation in Washington anführen. Bis auf den französischen Präsidenten Hollande sind alle EU-Chefs dafür, die Amerikaner nicht warten zu lassen. Man werde aber nicht auf Hollande hören, sagen Insider bei der EU.

Nach der Welle der Empörung (mehr hier) über die Bespitzelung seitens des US-Geheimdienstes NSA ist offenbar Resignation eingetreten. Die europäischen Spitzenpolitiker sind sich dessen bewusst, dass sie jederzeit erpressbar sind (hier). Was den Diplomaten noch übrig bleibt, ist, zum Tagesgeschäft überzugehen. Geht es um wirtschaftliche Beziehungen, versuche ohnehin jeder, den anderen zu bespitzeln, heißt es in Geheimdienst-Kreisen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...