Politik

Pleitegefahr in Ägypten: Neue Kredite dringend gesucht

Lesezeit: 1 min
08.07.2013 12:22
Ägypten steht vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Nun sollen die Vereinigten Arabischen Emirate aushelfen (VAE). Der Vorsitzende der ägyptischen Zentralbank, Hischam Ramez, versucht in Abu Dhabi Zuschüsse und Kredite auszuhandeln. Doch Kairo bietet sich immer noch die Option, einen IWF-Kredit zu unterzeichnen. Mursi hatte sich zuletzt dagegen gewehrt.
Pleitegefahr in Ägypten: Neue Kredite dringend gesucht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ägypten steckt in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Eine Staatspleite droht. Deshalb ist der Vorsitzende der Zentralbank Ägyptens, Hischam Ramez,  am vergangenen Sonntag in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) geflogen, um nach möglichen Finanzkrediten zu fragen. Der Anteil der Devisen- und Goldreserven lag Ende Juni bei 14,9 Milliarden US-Dollar. Anfang Januar 2011 - Beginn der „Ägyptischen Revolution“ - lagen die Reserven noch bei 36 Milliarden US-Dollar.

2011 hatten die VAE der ägyptischen Regierung schon einmal Zuschüsse und Kredite in Höhe von drei Milliarden US-Dollar versprochen. Die wurden niemals geleistet. Der wichtigste Unterstützer Ägyptens unter Mursi war Katar. Die arabische Monarchie ließ Mursi Finanzspritzen in Höhe von acht Milliarden US-Dollar zukommen. Doch eine Reise nach Katar stehe diesmal nicht im Terminkalender von Hischam Ramez, berichtet FT.

Finanzspritzen vom IWF

Eine weitere Kreditoption bietet sich für Kairo beim IWF. Der ehemalige Päsident Mursi weigerte sich im Mai, einen IWF-Kredit in Höhe von 4,8 Milliarden US-Dollar mit einer Laufzeit von 22 Monaten zu unterzeichnen. Denn die Finanzhilfen waren gebunden an Subventionskürzungen und Steuererhöhungen, berichtet DW.

Doch das Mursi-Regime konnte diese Forderungen angesichts des wirtschaftlichen Desasters nicht erfüllen und hat daher das Geld nicht bekommen. Das Haushaltsdefizit ist in der kurzen Amtszeit Mursis von 30 Milliarden Dollar auf 40 Milliarden angestiegen (mehr hier).

Zuletzt schloss Ägypten finanzielle Vereinbarungen mit dem IWF in den Jahren 1996, 1993 und 1991 ab. Weitere Länder die im aktuellen Fokus der IWF-Kredite stehen sind Jordanien, Libyen, Marokko, Tunesien und Jemen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende einer Ära: Volkswagen verabschiedet sich vom Bulli - Ford baut den Transporter
16.09.2024

Aus und vorbei! Für die einen soll es wohl das Zeichen sein, dass Volkswagen mit allen Mitteln aus der Krise kommen will und sich deshalb...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Die disruptive Kraft der Arbeit 4.0
16.09.2024

Arbeit prägt unser Leben und unsere Gesellschaft – doch sie steht vor einem gewaltigen Wandel. In unserem neuen DWN-Magazin beleuchten...

DWN
Finanzen
Finanzen Erneuter Goldpreis-Rekord: 2.600 Dollar nur noch eine Frage der Zeit
16.09.2024

In unsicheren Zeiten wie aktuell ist Gold als „Safe-Haven“-Anlage sehr beliebt. Hinzu kommen sinkende Zinsen, die Investitionen in das...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Auswandern nach Ungarn: Wie der Plattensee unter Viktor Orbán immer mehr zum Paradies für deutsche Auswanderer wird
16.09.2024

Ungarn lockt digitale Nomaden, Rentner, Studenten und sogar junge Familien aus Deutschland an. Niedrige Steuern, günstige Preise und eine...

DWN
Politik
Politik Scholz strebt engere Wirtschaftskooperation mit Kasachstan an - wie wird Russland reagieren?
16.09.2024

Kasachstan ist schon jetzt der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Zentralasien. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht weiteres...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende: Versteckte Kosten - droht Eigentümern eine schleichende Enteignung?
16.09.2024

Deutschlands Milliardeninvestitionen in die Energiewende setzen Eigentümer unter Druck: Von Zwangssanierungen bis zu Wertverlusten –...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Wahl: AfD und SPD kämpfen um den Sieg - und das politische Momentum
16.09.2024

Die Brandenburger Landtagswahl ist so spannend wie nie. Es könnte eine richtungsweisende Wahl pro oder contra rechts werden. Im Kampf...

DWN
Politik
Politik Klima-Betrug in China: Umweltbundesamt will zwei Drittel aller Projekte stoppen
16.09.2024

Das Umweltbundesamt geht gegen ein Betrugssystem mit Klima-Projekten in China vor. Die Anzahl der betrügerischen Vorhaben, mit denen...