Finanzen

Merkels Sparpolitik gescheitert: Schulden des Euroraums steigen

Lesezeit: 1 min
22.07.2013 13:22
Die verordnete Sparpolitik hat versagt. Die Wirtschaft in vielen europäischen Ländern ist dadurch zum Erliegen gekommen und die Schulden sind nicht weniger geworden. Im ersten Quartal sind die gesamten öffentlichen Schulden im Euroraum erneut gestiegen: auf über 8,7 Billionen Euro.
Merkels Sparpolitik gescheitert: Schulden des Euroraums steigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Je näher die Bundestagswahl rückt, umso schwieriger wird es für Merkel mit innen- und außenpolitischen Entscheidungen der vergangenen Monate und Jahre nicht negativ aufzufallen. Während es innenpolitisch aufgrund der NSA-Affäre immer enger wird, ist die Eurokrise außenpolitisch auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Merkel prägte den Begriff der Sparpolitik und zeigte aus diesem Grund zuletzt im Falle Zyperns und Griechenlands weiter Härte. Doch wirklich erfolgreich war diese Sparpolitik nicht.

Nicht nur, dass die Sparpolitik der vergangenen Monate und Jahre die Wirtschaft in großen Teilen der Eurozone quasi abgewürgt hat. Wie sich jetzt zeigt, hat diese Sparpolitik letztlich nicht einmal dazu geführt, die Schuldenlast der Eurozone effektiv zu verringern. Im ersten Quartal 2013 beliefen sich die öffentlichen Schulden der Eurozone gemessen am BIP auf 92,2 Prozent, wie die neuesten Daten von Eurostat zeigen. Im Vorquartal waren es noch 90,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist sogar ein Anstieg um vier Prozent zu verzeichnen.

In der EU sieht es ähnlich schlecht aus. Hier stieg der öffentliche Schuldenstand im ersten Quartal von 85,2 auf 85,9 Prozent. Im Vergleich zum vierten Quartal 2012 gelang es nur sechs Mitgliedsstaaten der EU, die Verschuldungsquote zu senken: So beispielsweise Lettland (-1,5%), Dänemark (-0,8%) und Deutschland (-0,7%).

Mit Blick auf die Verschuldungsquote des Vorjahresquartals konnte Deutschland jedoch keinen Rückgang aufweisen, sondern musste eine leichte Erhöhung um 0,1 Prozent hinnehmen. Derzeit liegen die öffentlichen Schulden in Deutschland bei über 2,15 Billionen Euro. Finanzminister Schäuble hat seine eigenen Hausaufgaben trotz gegenteiliger Behauptung demzufolge jedenfalls noch nicht gemacht (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...