Finanzen

Drohende Pleite: Zypern muss Zwangsabgabe erhöhen

Lesezeit: 1 min
29.07.2013 15:05
Ein immer größerer Teil der Guthaben wird zur Rettung der zypriotischen Banken beschlagnahmt. Inzwischen ist es fast die Hälfte der großen Guthaben. Doch da trotz aller Kontrollen die Kapitalflucht aus Zypern anhält, sind weitere Abgaben nicht ausgeschlossen.
Drohende Pleite: Zypern muss Zwangsabgabe erhöhen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zypern und seine internationalen Gläubiger haben sich darauf geeinigt, die Zwangsabgabe auf Bankguthaben über 100.000 Euro zu erhöhen. Das Bankensystem des Landes steht vor dem Zusammenbruch.

„Es gab heute Morgen eine Einigung, die eine Zahl von 47,5 Prozent enthält“, zitierte Reuters am Sonntag eine anonyme Quelle.

Im März hatten sich die Regierung Zyperns und seine Gläubiger darauf geeinigt, dass Kontoinhaber mit Guthaben über 100.000 Euro zur Rekapitalisierung der maroden zypriotischen Banken beitragen. Zunächst betrug die Zwangsabgabe nur 37,5 Prozent. Weitere 22,5 Prozent wurden damals als Puffer eingefroren, falls eine zusätzliche Kapitalerhöhung notwendig wird.

Dieses als Puffer eingefrorene Geld wurde nun fast aufgebraucht. Weitere 30 Prozent der Guthaben wurden bereits im März eingefroren. Nur auf 10 Prozent ihrer Guthaben haben die Sparer überhaupt noch Zugriff, und der ist wie bei allen Konten durch die Kapitalkontrollen stark eingeschränkt.

Zypern befindet sich in einem Teufelskreis: Die Kapitalflucht erfolgt immer schneller. Sie ist Ursache und Folge der fortgesetzten Beschlagnahmung von Guthaben. Die Banken verfügen so über immer weniger Liquidität. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Kapitalflucht wird es in einem Jahr keinen einzigen Euro mehr auf zypriotischen Konten geben (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Saudi-Arabien leitet spektakuläre Kehrtwende in der Außenpolitik ein

Im Nahen Osten findet eine tektonische Verschiebung des geopolitischen Settings statt – mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

DWN
Politik
Politik Großbritannien liefert Uran-Munition an Ukraine

Die Panzer, die Großbritannien der Ukraine spendet, werden mit Munition geliefert, die abgereichertes Uran enthält. Russland warnt vor...

DWN
Politik
Politik Die Achse Moskau-Peking: Putin und Xi demonstrieren Geschlossenheit

Gleich mehrere Tage war Staatschef Xi bei Putin in Moskau zu Gast. Die beiden Staatschefs schlossen mehrere Abkommen, die die...

DWN
Finanzen
Finanzen Brand im Bankensystem: Fed verfolgt riskante Doppel-Strategie

Unabhängig davon, was die US-Zentralbank heute beschließt – dem Bankensystem droht ein Flächenbrand. Das Löschen könnte schwere...

DWN
Politik
Politik USA: Wird Donald Trump heute verhaftet?

In New York stehen Metallzäune vor dem Gericht, Trump wütet im Netz und Republikaner schimpfen auf die Justiz: Grund ist eine mögliche...

DWN
Politik
Politik IWF vergibt Milliardenkredite an Ukraine für Wiederaufbau

Der Internationale Währungsfonds hat der Ukraine Kredite in Milliardenhöhe gewährt. Das Geld soll in den Wiederaufbau der Infrastruktur...

DWN
Politik
Politik Ausschreitungen in Paris: Tausende Franzosen protestieren gegen Rentenreform

In Frankreich sind abermals Tausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straßen gegangen. Die Polizei versuchte die Proteste mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...