Politik

Als Nazis verunglimpft: Wahlhelfer der AfD in Berlin attackiert

Lesezeit: 1 min
08.08.2013 03:22
In Berlin wurden am vergangenen Wochenende Wahlhelfer der eurokritischen Alternative für Deutschland angegriffen und beschimpft. Den Mitarbeitern wurde vorgeworfen, sie arbeiten für eine Nazi-Partei. In Kreuzberg gibt es offenbar noch viele schlichte Gemüter.
Als Nazis verunglimpft: Wahlhelfer der AfD in Berlin attackiert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wiederholt kam es am vergangenen Wochenende in Berlin-Kreuzberg zu Handgreiflichkeiten gegen Wahlhelfer der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Direktkandidat Andreas Dahl und ein Mithelfer wurden an der Plakatierung gehindert und beschimpft.

Einen organisierten Angriff durch linke Aktivisten schließt die AfD jedoch aus. „Es wurde niemand verletzt“, sagte AfD-Pressesprecher Frank Hessenland den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.  „Es habe sich vielmehr um „aufgebrachte Kreuzberger“ gehandelt, die „vermutlich der linken Ecke“ zugeordnet werden könnten. Die Angreifer seien aber nicht als linke Aktivisten oder Punks zu erkennen gewesen.

Die Gegend um das Schlesische Tor und die Skalitzer Straße sei nicht gerade ein bürgerliches-liberales Milieu, sagte Hessenland. Der Vorfall war schon der Fünfte der gleichen Art in Kreuzberg. „Die befürchten, dass die AfD einen nationalsozialistischen Hintergrund hat und wollten das aber nicht zulassen. Das ist so eine Art Kiezschutz“.

Die Situation hat sich hochgeschaukelt. Zuerst waren es nur drei bis vier Berliner, die die Plakatierung verhindern wollten.  „Wir sind aber eine demokratische Partei und wir dürfen das.“ Die AfD-Mitglieder weigerten sich daher, die Arbeit einzustellen. „Von anfangs vier Leuten wuchs das auf 20 Leute an, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Hessenland den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Ähnliche Vorfälle sind aus Gießen und in Nürnberg bekannt geworden.

Die AfD empfindet den Angriff auf die Wahlhelfer als „unfair“. Sie will daher in den Dialog treten mit den Bürgern. „Wir gehen da wieder hin und hängen unsere Plakate auf. Wir müssen mit den Menschen reden und darauf freue ich mich“, sagte Hessenland. „Wir sind keine linke Partei, wir sind eine bürgerliche und liberale Partei.“ Trotzdem wird die AfD von einigen der rechten Szene zugeordnet.

Das schlechte Image der AfD enstehe überwiegend im Internet. „Es gibt viele Rechte, die im Internet für die AfD posten, was dem AFD-Vorstand gar nicht so genehm ist“, sagte Hessenland. „Aus der Partei Die Freiheit sind einige Mitglieder zu der AfD rübergewandert und die sind manchmal sehr lautstark. Das ist ein innerparteilicher Kampf, der noch nicht ausgestanden ist.“

In der politischen Landesleitung spielten diese Strömungen jedoch keine Rolle, damit könne man auch nichts gewinnen. Das seien „Einzelfälle“, die auf sozialen Netzwerken wie Facebook lautstark geäußert würden. „Das schadet dem Image der AfD“. Dabei gehe es vielmehr „um einen ökonomischen Zusammenhang, der diskutiert werden muss“. Die AfD spricht sich hauptsächlich für die Abschaffung des Euro und für die Rückkehr zur D-Mark aus.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Volkswagen stimmt Belegschaft auf umfangreichen Stellenabbau ein
27.11.2023

Volkswagen stimmt seine Angestellten auf härtere Zeiten ein - mit deutlichen Worten. Es müssten in großem Stil Stellen abgebaut und...

DWN
Politik
Politik Luftwaffe trainiert den Schutz von Großstädten
27.11.2023

Die Luftwaffe trainiert den Schutz von Großstädten vor Angriffen aus der Luft.

DWN
Politik
Politik Polnische Lkw-Fahrer weiten Blockade von Grenzübergängen zur Ukraine aus
27.11.2023

Die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine sind angespannt. Lkw-Fahrer schließen sich nun den Protesten polnischer Bauern an.

DWN
Immobilien
Immobilien „Jung kauft Alt“: Wie plant die Politik den Wohneigentums-Einbruch zu bremsen?
27.11.2023

Das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“ für den Altbau-Kauf soll die verbesserte Familienförderung für Neubau ergänzen und ist...