Die Gewaltspirale in Ägypten dreht sich immer weiter. Bei einem bewaffneten Überfall auf zwei Polizeibusse in der Grenzstadt Rafah wurden 24 Beamte getötet. Drei weitere Polizisten wurden verletzt. Die Täter sollen aus radikal-islamistischen Kreisen stammen.
Nach dem Sturz Mursis am 3. Juli ist es immer wieder zu Angriffen gegen Sicherheitsbeamte gekommen. Seit August 2012 wurden insgesamt 55 Polizisten im Sinai getötet. Alleine 49 davon kamen in den vergangenen eineinhalb Monaten ums Leben, berichtet Al Jazeera.
Der Nord-Sinai ist ein gefährliches Gebiet für ägyptische Sicherheitskräfte. Denn die nördlich angrenzenden Gebiete zum Gaza-Streifen und zu Israel werden von Al-Qaida-nahen Gruppen als Operationsfeld benutzt. Ziele ihrer Angriffe sind insbesondere Einrichtungen des ägyptischen Militärs und der Polizeikräfte, berichtet die staatliche ägyptische Zeitung Al Ahram.
Zuvor wurden am Sonntagabend bei einem Gefangenen-Transport in Kairo 36 festgenommene Muslim-Brüder bei einem Fluchtversuch getötet. Sie sollen aufgrund des exzessiven Einsatzes von Tränengas erstickt sein.
Hamdeen Sabahi, Vorsitzender der linksgerichteten Partei der Würde, fordert die Einberufung einer Untersuchungskommission. Sie müsse aufklären, wie die Häftlinge ums Leben gekommen sind. Die Kommission soll aus Juristen und Menschenrechtlern bestehen.
Der stellvertretende der salafistischen Partei des Lichts, Nader Bakkar, sieht das Innenministerium in der Schuld. Er sagte, das Innenministerium trage die volle Verantwortung für das „Massaker“ an den Gefangenen. Die Muslim-Bruderschaft schließt sich dieser Meinung an, berichtet Worldbulletin.