Politik

Ägypten außer Kontrolle: 24 Polizisten sterben bei Massaker

Bei einem Angriff gegen Sicherheitsbeamte auf der Sinai-Halbinsel wurden 24 Polizisten getötet. Vermutlich handelt es sich bei den Tätern um radikale Islamisten. Zuvor wurden 36 Mursi-Anhänger im Polizeigewahrsam getötet.
19.08.2013 12:39
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Gewaltspirale in Ägypten dreht sich immer weiter. Bei einem bewaffneten Überfall auf zwei Polizeibusse in der Grenzstadt Rafah wurden 24 Beamte getötet. Drei weitere Polizisten wurden verletzt. Die Täter sollen aus radikal-islamistischen Kreisen stammen.

Nach dem Sturz Mursis am 3. Juli ist es immer wieder zu Angriffen gegen Sicherheitsbeamte gekommen. Seit August 2012 wurden insgesamt 55 Polizisten im Sinai getötet. Alleine 49 davon kamen in den vergangenen eineinhalb Monaten ums Leben, berichtet Al Jazeera.

Der Nord-Sinai ist ein gefährliches Gebiet für ägyptische Sicherheitskräfte. Denn die nördlich angrenzenden Gebiete zum Gaza-Streifen und zu Israel werden von Al-Qaida-nahen Gruppen als Operationsfeld benutzt. Ziele ihrer Angriffe sind insbesondere Einrichtungen des ägyptischen Militärs und der Polizeikräfte, berichtet die staatliche ägyptische Zeitung Al Ahram.

Zuvor wurden am Sonntagabend bei einem Gefangenen-Transport in Kairo 36 festgenommene Muslim-Brüder bei einem Fluchtversuch getötet. Sie sollen aufgrund des exzessiven Einsatzes von Tränengas erstickt sein.

Hamdeen Sabahi, Vorsitzender der linksgerichteten Partei der Würde, fordert die Einberufung einer Untersuchungskommission. Sie müsse aufklären, wie die Häftlinge ums Leben gekommen sind. Die Kommission soll aus Juristen und Menschenrechtlern bestehen.

Der stellvertretende der salafistischen Partei des Lichts, Nader Bakkar, sieht das Innenministerium in der Schuld. Er sagte, das Innenministerium trage die volle Verantwortung für das „Massaker“ an den Gefangenen. Die Muslim-Bruderschaft schließt sich dieser Meinung an, berichtet Worldbulletin.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...