Finanzen

Ein Viertel aller Schweizer Privatbanken macht Verlust

Lesezeit: 1 min
30.08.2013 08:43
Die Herausforderungen an die Branche sind gewachsen. Viele Schweizer Banken haben nicht genug Eigenkapital hinterlegt. Fast 25 Prozent der Privatbanken schreiben Verluste. Übernahmen, Fusionen und Pleiten sind die Folge.
Ein Viertel aller Schweizer Privatbanken macht Verlust

Fast jede vierte Schweizer Privatbank macht Verlust. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungs- und Revisionsunternehmens KPMG und des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der Universität St. Gallen.

Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite der über 100 analysierten Banken liege gerade mal bei vier Prozent. Die Kapitaldecke ist somit viel dünner, als es das bestehende Risiko erforderlich macht. „Banken, welche die Herausforderungen nicht proaktiv angehen, werden auf dem sehr tiefem Niveau von 2011 stagnieren oder sogar weiter abfallen“, schreiben die Autoren in der Studie.

Die Ergebnisse der Privatbanken aus dem Geschäftsjahr 2012 spiegeln die anhaltende wirtschaftliche und regulatorische Unsicherheit wider. Einzig positive Entwicklungen gibt es durch die zeitweise entschärfte Verschuldungskrise und die positive Entwicklung des Aktienmarktes. Die Schweizer Privatbanken sollten diese Entwicklungen jedoch nicht als Trendwende interpretieren, so die Autoren der Studie.

Die Privatbanken haben dringenden Handlungsbedarf. „Insgesamt werden die Banken ihre Dienstleistungen noch konsequenter auf die Kundenbedürfnisse ausrichten und Anpassungen am Beratungsprozess, bei den Gebührenmodellen sowie den Produktinformationen vornehmen müssen“, sagt KPMG-Bankenexperte Christian Hintermann.

Zahlreiche Fusionen und Übernahmen (M&A-Prozesse) im Bereich des Private Banking  haben die Bankenlandschaft verändert. Die steigende Anzahl der Liquidationen zeigt zudem, dass viele Institute den richtigen Zeitpunkt für einen Verkauf verpasst haben.

Andererseits gibt es eine größere Gruppe von Banken, die die Herausforderungen für sich meistern konnten. Durch Anpassung der Strategie und des Geschäftsmodells konnten sie ihre Marktposition verbessern konnten.

Für das erste Halbjahr 2013 zeigt sich eine positive Entwicklung: Steigende Aktienkurse führen zu einem Anstieg bei den verwalteten Kundenvermögen. „Dieser Lichtblick ist nicht ausreichend, um die immer noch schwierige Situation der Branche deutlich aufzuhellen“, sagte der KPMG-Revisionsfachmann Philipp Rickert.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...