Die Pro-Bailout-Wahl in Griechenland vom Sonntag schafft es nicht, über die dramatische Situation des spanischen Bankensektors hinweg zu schauen. Wie die spanische Zentralbank am Montag mitteilte, sind die schlechten Kredite von spanischen Banken im April erneut gestiegen. 8,72 Prozent der vergebenen Kredite, die zurückgezahlt werden müssten, sind seit mehr als drei Monaten überfällig – das sind 152,74 Milliarden Euro und entspricht einem 18-Jahres-Hoch. Im März lag die Quote bei 8,37 Prozent. Das zeigt, dass mehr und mehr Unternehmen und Haushalte in Spanien angesichts der starken Rezession ihre Schulden nicht mehr tilgen können.
Der Gesamtbetrag der überfälligen Kredite ist nun fast 10 Mal höher als das Niveau des Jahres 2007, als der spanische Bau-Boom seinen Höhepunkt erreicht hatte, dessen Einbruch im Frühjahr 2008 begann. Spanische Banken haben derzeit insgesamt Kredite in Höhe von 1,75 Milliarden Euro in ihren Büchern – fast genauso viel wie 2007 und das trotzdem es einen langen Entschuldungsprozess in den letzten Jahren gegeben hat. Das entspricht rund 175 Prozent des BIP.