Politik

Syrien wirft Türkei Provokation vor

Während sich die Türkei auf Selbstverteidigung beruft, ist für Syrien klar: Der Abschuss des Helikopters habe die Absichten der Erdogan-Regierung deutlich gemacht. Diese sei nur an einer gezielten Eskalation in der Region interessiert.
17.09.2013 11:42
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nachdem das türkische Militär am Montag einen Kampfhubschrauber der syrischen Armee abgeschossen hat, spricht Syrien von einer „voreiligen“ Reaktion der Türkei. Der Abschuss habe nur einen Grund: Erdogan wolle eine Eskalation der Situation. So könnte ein Militärschlag auch ohne die UN gerechtfertigt werden.

Außenminister Davutoglu will den Fall nach einer genauen Untersuchung der UN und der Nato vorlegen. „Niemand wird es wagen, die türkische Grenze auf irgendeine Art und Weise erneut zu verletzen“, so Davutoglu.

Für Syrien ist der Fall allerdings klar: „Die voreilige Reaktion der türkischen Seite, vor allem, weil der Helikopter bereits auf dem Rückweg war und keine Kampfmission hatte, zeigt die wahre Absicht von Erdogans Regierung“, zitiert Reuters aus dem Statement der syrischen Armee. Die Türkei wolle gezielt eine „Eskalation der Situation an der türkischen Grenze“ herbeiführen. Der Abschuss (hier) sei ein Akt der Selbstverteidigung im Einklang mit den dafür geltenden Regeln gewesen. Wiederholte Warnungen seien nicht beachtet worden, so die Türkei.

Über den Verbleib der Piloten gibt es noch keine offiziellen Angaben. Der türkischen Zeitung Radikal zufolge sollen sich zwei Piloten mit ihren Fallschirmen gerettet haben. Jedoch sollen sie kurz darauf angeblich von syrischen Rebellen getötet worden sein.

Davutoglu traf sich am Montag mit seinen französischen, britischen und US-amerikanischen Kollegen. Die Außenminister kamen beim sogenannten P 3+1-Treffen zusammen, um die weiteren Schritte bezüglich des Syrien-Konflikts zu besprechen.

Die Einigung zwischen den USA und Russland bezüglich der syrischen Chemiewaffen wird von Davutoglu begrüßt. Für die türkische Regierung ist der Deal allerdings nicht ausreichend (mehr hier). „Die türkische Regierung hat immer noch ernsthafte Bedenken angesichts der Massaker des syrischen Regimes, die auch ohne Rückgriff auf chemische Waffen durchgeführt werden“, so Davutoglu auf dem Treffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...