Die Geiselnahme in dem Einkaufzentrum Westgate Centre in Nairobi hält auch am Sonntag an. Etwa 1.000 Menschen konnten bisher den Fängen der Geiselnehmer entkommen. Allerdings ist die Zahl der Toten inzwischen auf mindestens 59 gestiegen, teilte der kenianische Innenminister Joseph Ole Lenku mit. Von 175 Verletzten ist die Rede.
Es sei jedoch nicht bekannt, wie viele Zivilisten sich noch in der Hand der Geiselnehmer befänden und wie viele sich noch im Einkaufzentrum vor diesen verstecken, zitiert die BBC Lenku. Zehn bis 15 Angreifer seien noch im Gebäude. Rund um und im Einkaufzentrum sind Militärkräfte im Einsatz.
Unterdessen haben israelische Spezialkräfte mit der Unterstützung der Polizei bei der Rettung der Geiseln begonnen. Wie die Times of Israel meldet, setzt Israel keine eigenen Kräfte ein, sondern berät die kenianischen Behörden in der Logistik der Geisel-Befreiung. Die israelische Spezialkräfte gelten als die am besten ausgebildeten für Einsätze von Geiselbefreiungen. Sie haben in der Vergangenheit immer wieder anderen Staaten geholfen, wenn diese mit Geiselnahmen konfrontiert waren. Wie aus Jerusalem verlautet, werden die Israelis an der Erstürmung des Gebäudes ausdrücklich nicht mitwirken. Ihre Expertise konzentriere sich allein auf die unblutige Befreiung der Geiseln.
Bereits am Samstag hatte sich die Al-Quaida-nahe Al-Shabaab zu dem Angriff bekannt. Sie erklärte den Anschlag als Reaktion auf den Einsatz kenianischer Truppen in Somalia. Seit 2011 ist das kenianische Militär in Somalia aktiv. Rund 4.000 kenianische Truppen befinden sich gegenwärtig noch im Süden Somalias.