Politik

Griechenland: Kein Geld zur Bekämpfung von Waldbränden

Lesezeit: 1 min
25.06.2012 22:35
Während die Zahl der Waldbrände in Griechenland zunimmt, schrumpfen die finanziellen Mittel für die griechische Feuerwehr immer weiter. 20 Prozent der Löschfahrzeuge können aufgrund fehlender Gelder nicht eingesetzt werden. Bei Löschflugzeugen und Hubschraubern zeigt sich ein ähnliches Bild.
Griechenland: Kein Geld zur Bekämpfung von Waldbränden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die finanzielle Not des griechischen Staates zeigt sich selbst in der Bekämpfung von Waldbränden und droht auch hier verheerende Folgen nach sich zu ziehen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Zahl der Waldbrände in Griechenland um rund 40 Prozent gestiegen und gleichzeitig die Finanzierung für die Feuerwehr um fast die gleiche Zahl zurückgegangen, berichtet die griechische Zeitung Kathimerini. Die Gefahr, der sich die griechischen Feuerwehrleute aussetzen, steigt aufgrund des schlechten Zustandes ihrer Arbeitsmaterialien. Erst vergangene Woche kam ein 28-jähriger Grieche bei der Bekämpfung eines Brandes westlich von Athen ums Leben.

So sind etwa 20 Prozent der 3.500 theoretisch zur Verfügung stehenden Fahrzeuge, die zur Bekämpfung von Bränden eingesetzt werden könnten, nicht in Betrieb. Grund hierfür sind die fehlenden Gelder zur Wartung der Fahrzeuge. Die Reifen der genutzten Fahrzeuge wurden beispielsweise zuletzt im Jahr 2008 gewechselt, berichten Quellen aus dem Umfeld der griechischen Feuerwehr. Viele der Löschfahrzeuge seien zudem nur dank entsprechender Spenden einsatzfähig. 2011 wurde die Finanzierung für die Feuerwehr um 30 Prozent gesenkt und im März dieses Jahres um weitere 15 Prozent.

Ein ähnliches Bild bietet sich auch bei der Bekämpfung der Feuer aus der Luft. Sieben der 21 Canadair-Löschflugzeuge müssen am Boden bleiben, weil nicht genügend Ressourcen bzw. Ersatzteile zur Verfügung stehen. Fünf Hubschrauber konnten seit mehreren Jahren nicht zum Einsatz kommen, da es gerichtliche Auseinandersetzung bezüglich ihrer Wartung gab. Nachdem der Streit jedoch beigelegt wurde, können die Hubschrauber dennoch nicht fliegen, da die Feuerwehr niemanden mehr finden kann, dessen Fluglizenz für diese Hubschrauber nicht abgelaufen ist.

Zudem ist die griechische Feuerwehr unterbesetzt. Von den 14.000 Feuerwehrleuten wurden 4.000 Feuerwehrleute nur über einen 5-Jahres-Vertrages eingestellt und 600 dieser müssen ihre Ausbildung erst noch beenden. Aufgrund der massiven Kürzung der öffentlichen Ausgaben können diese 4.000 Feuerwehrleute darüber hinaus nicht nachts oder am Wochenende arbeiten, so ist es in ihrem Vertrag festgeschrieben. Und die 1.906 zusätzlich saisonal angeheuerten Feuerwehrleute konnten bisher nichts ausrichten, da sie erst am 15 Juni genehmigt wurden und nun nach und nach erst gänzlich eingesetzt werden. Die Waldbrände in Griechenland haben darauf allerdings keine Rücksicht genommen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...