Finanzen

Argentinien führt Kapitalverkehrskontrollen ein

Lesezeit: 1 min
02.09.2019 10:03  Aktualisiert: 02.09.2019 10:06
Die argentinische Regierung hat Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, um angesichts des faktischen Staatsbankrotts eine Kapitalflucht zu verhindern.
Argentinien führt Kapitalverkehrskontrollen ein
Argentiniens Präsident Macri. (Foto: dpa)
Foto: Alan Santos

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise wird Argentiniens Regierung den Devisenhandel einschränken. Die Zentralbank des südamerikanischen Landes werde Bedingungen festlegen, unter denen der Zugang zum Devisenmarkt sowie Auslandsüberweisungen der Zustimmung der Notenbank bedürfen, heißt es in einem Dekret, das am Sonntag im Amtsblatt veröffentlicht wurde. Die Regierung halte die Sondermaßnahmen für notwendig, um das normale Funktionieren der Wirtschaft zu gewährleisten.

Das Dekret sieht zudem vor, dass der Gegenwert exportierter Güter und Dienstleistungen unter Bedingungen, die die Zentralbank ebenfalls festlegen werde, bis Ende des Jahres in Form von Devisen ins Land fließen muss. Am Freitag hatte die Notenbank mitgeteilt, Kreditinstitute müssten größere Verschiebungen ihres Vermögens künftig von ihr genehmigen lassen. Mit den Maßnahmen will die Regierung die Abwertung des Peso stoppen und eine weitere Kapitalflucht aus dem hoch verschuldeten Land verhindern.

Die Ratingagenturen Fitch und Moody's hatten ihre Einschätzungen der Kreditwürdigkeit Argentiniens am Freitag zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen gesenkt. Fitch korrigierte die Bewertung auf "RD" - das bedeutet "Restricted Default", also so viel wie eingeschränkter Kreditausfall, und ist nur eine Stufe vom Rating für Zahlungsausfall entfernt. Argentinien habe einseitig beschlossen, fällige Schuldtitel erst später zurückzubezahlen, teilte die Ratingagentur zur Begründung mit.

Argentiniens Landeswährung steht zum wiederholten Male heftig unter Druck, nachdem bei Vorwahlen der wirtschaftsliberale Präsident Mauricio Macri eine herbe Niederlage gegen den linken Oppositionskandidaten Alberto Fernández hinnehmen musste. Im Oktober steht eine Präsidentenwahl an. Die Kapitalmärkte befürchten einen Sieg des protektionistisch orientierten Fernández.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...