Politik

Russland und Iran planen Seemanöver im Indischen Ozean

Russland und der Iran wollen im Indischen Ozean eine Marineübung durchführen. Teheran ist kürzlich auch der Eurasischen Wirtschaftsunion unter der Führung Russlands beigetreten.
03.09.2019 11:46
Aktualisiert: 03.09.2019 11:49
Lesezeit: 1 min

Russland und der Iran planen, ein gemeinsames Marine-Manöver im Indischen Ozean durchzuführen. Der genaue Zweck der Übung sowie Ort, Umfang und Zeitraum sind derzeit noch unbekannt.

“Wir werden gemeinsame militärische Übungen mit Russland im Indischen Ozean durchführen. Vielleicht werden auch andere Länder daran interessiert sein, sich diesen Übungen anzuschließen”, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den iranischen Außenminister Mohammed Javad Zarif, der sich am 2. September 2019 mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau getroffen hatte.

Er fügte hinzu, dass sich das Manöver nicht gegen andere Staaten richte, sondern lediglich die Sicherheit in der Region garantieren soll. “Wir haben einen Plan zur Gewährleistung der Sicherheit am Golf, an dem alle Nationen der Region beteiligt sind. Dieser Plan ähnelt dem Russlands. Das Konzept, das wir mit den russischen Kollegen teilen, unterscheidet sich grundlegend von dem Plan, den die USA anbieten. Unser Plan beruht auf Zusammenarbeit und Synergien, während der Plan der USA auf Aggression und Feindseligkeit beruht”, behauptete Zarif.

Es fand auch ein Treffen zwischen dem iranischen Energieminister Reza Ardakanian und seinem russischen Amtskollegen Alexander Nowak statt. Ardakanian und Nowak unterstrichen, wie wichtig es sei, die Umsetzung bilateraler Projekte wie den Bau eines 1400-MW-Kraftwerks im südiranischen Sirik und die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Garmsar-Incheboron zu beschleunigen.

Das geplante Kraftwerk in Sirik soll unter Verwendung eines russischen Darlehens gebaut werden. Nowak zeigte sich erfreut über den Abschluss des internen Verfahrens des Iran für den Beitritt zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und erklärte, dass das vorübergehende Freihandelsabkommen zwischen dem Iran und Eurasien am 26. Oktober in Kraft treten werde, teilt die iranische Nachrichtenagentur Irna mit.

Besonders interessant ist, dass auch Israel in absehbarer Zeit ein Mitglied der EAEU werden soll. RTA Exchange zufolge befinden sich die Verhandlungen im fortgeschrittenen Stadium. Sollte Israel der EAEU im Zeitabschnitt des vorübergehenden Freihandelsabkommens zwischen dem Iran und der EAEU beitreten, könnten Jerusalem und Teheran zollfreien Handel betreiben. Sergej Tsib, russischer Vize-Industrieminister, hatte im Februar 2019 nach Angaben von Silk Road Briefing gesagt, dass Israel in naher Zukunft der EAEU beitreten solle.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsen: Warum Europas Geldpolitik zur Falle werden könnte
17.12.2025

Die EZB signalisiert das Ende der Zinssenkungen – und plötzlich zieht die Eurozone die Risiken einer neuen Straffung an. Europas...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...