Politik

Seehofer will Flüchtlings-Deal mit der Türkei retten

Bundesinnenminister befindet sich in der Türkei, um den Flüchtlings-Deal mit der Türkei zu retten.
04.10.2019 12:06
Aktualisiert: 04.10.2019 12:10
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer befindet sich aktuell in der Türkei, um den Flüchtlings-Deal zu retten. Bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Süleyman Soylu soll er nach Angaben des türkischsprachigen Diensts der Deutsche Welle gesagt haben: “Wir sind bereit, der Türkei in jeder Angelegenheit zu helfen.” Dem Gespräch wohnte der EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos bei.

Die Pressestelle des Bundesinnenministerums zitiert Seehofer: “Die Türkei hat bei der Migration einen großen Dienst für die Region und für ganz Europa erbracht. Dafür danke ich der türkischen Regierung und der türkischen Bevölkerung.”

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte vor wenigen Wochen gesagt, dass die Türkei das Rückführungsabkommen, das ein Kernbestandteil des Flüchtlings-Deals mit der EU ist, einseitig aufgekündigt hat. Über diese Aussage hatten im europäischen Raum erstmals die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichtet.

Die Aussage sorgte für Unruhe in Brüssel und Berlin. Die dpa bestätigt: “In EU-Ländern wuchsen Sorgen, weil in Griechenland seit einiger Zeit deutlich mehr Flüchtlinge aus der Türkei eintreffen (...) Im laufenden Jahr setzten bisher fast 36.000 Menschen von der Türkei zu den griechischen Inseln über - mehr als im gesamten vergangenen Jahr (rund 32.500).”

Doch offenbar ist es Seehofer gelungen, Çavuşoğlu zu besänftigen. Nachdem er ein Gespräch mit dem deutschen Innenminister geführt hat, sagte er, dass man das Abkommen mit der EU “in allen Details” diskutiert habe. “Wir haben offen erklärt, wie wir die Situation sehen und wie wir mit der Europäischen Union kooperieren wollen. Wir haben gesehen, dass sie zu diesem Thema Interesse an einer gesünderen Zusammenarbeit mit der Türkei haben. Aber Versprechen sollten gehalten werden”, so der türkische Außenminister.

Nach Informationen des türkischen Innenministeriums befinden sich in der Türkei aktuell etwa fünf Millionen Flüchtlingen, von denen 3,75 Millionen Syrer sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...