Technologie

Deutschland arbeitet bei Teststrecke für Wasserstoff-Züge mit Norwegens NEL zusammen

Die Herstellung von Wasserstoff, um Energie zu gewinnen, ist eine Alternative zum Verbrennungsmotor. Ein Unternehmen, das dort eine führende Rolle einnimt, ist NEL aus Norwegen. In Deutschland ist der Produzent an der Entwicklung eines Wasserstoffzuges in Norddeutschland beteiligt.
17.10.2019 11:08
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Deutschland arbeitet bei Teststrecke für Wasserstoff-Züge mit Norwegens NEL zusammen
Der Wasserstoffzug "Coradia iLint", der in Norddeutschland schon probeweise gefahren ist. Foto: dpa Foto: Philipp Schulze

Politiker in Europa haben ein klares Ziel vor Augen: Verbrennungsmotoren sollen zunehmend von den europäischen Straßen verschwinden. Eine Alternative ist insbesondere der Antrieb mithilfe von Wasserstoff. Ein Unternehmen, das an diesem relativ jungen Markt eine bedeutende Rolle spielt, ist NEL aus Norwegen. Der skandinavische Hersteller liefert Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.

Die NEL-Aktie gehört derzeit zu den Werten an den internationalen Börsen, die durch die Decke geht und somit für große Aufmerksamkeit sorgt: So ist der Kurs am Frankfurter Handelsplatz in den vergangenen zwölf Monaten um rund 80 Prozent auf Werte um 0,84 Euro gestiegen. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Aktienkurs sogar weit mehr als verdoppelt. Das Papier ist an seiner Heimatbörse in Oslo, aber auch in an den deutschen Handelsplätzen notiert.

Und es gilt schon seit geraumer Zeit als ein Wert, der Experten und die Anleger aufhorchen lässt. „Ein heißes Investment“, schreibt beispielsweise die Börsenseite der ARD. Warum die Fachleute das sagen, wird insbesondere an der Umsatz- und Gewinnentwicklung deutlich, die deutlich auseinander gehen. So sind die Erlöse zwischen 2014 und 2018 von 12 Millionen NOK (1,2 Millionen Euro) auf mehr als 450 Millionen NOK (45 Millionen Euro) sehr stark gestiegen.

NEL noch weit von der Gewinnzone entfernt

Allerdings ist das Unternehmen noch weit davon entfernt, die Gewinnzone zu erreichen. So hat sich der Verlust je Aktie innerhalb dieses Zeitraums auf 0,18 NOK versechsfacht. Der Verlust auf der operativen Ebene betrug 2018 231 Millionen NOK (minus 23 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte das Minus noch bei fast 130 Millionen NOK (minus 13 Millionen Euro) gelegen und war somit noch deutlich geringer gewesen.

Zu den wichtigsten Projekten, an denen NEL in Deutschland beteiligt ist, gehören Wasserstoff-Züge namens „Coradia iLint“. Die Norweger haben ihn gemeinsam mit dem größten Schienfahrzeugbauer Europas, der französischen Alstom, entwickelt. Die Bahn hat Brennstoffzellen an Bord, die Wasserstoff und Sauerstoff in Strom umwandeln.

Sie fahren auf einer Teststrecke, die hundert Kilometer lang ist und zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude liegt. Der Auftraggeber ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). In den kommenden Jahren soll die Dieselzugflotte, die dort bisher fährt, durch Züge ersetzt werden, die mit diesem Antrieb fahren.

NEL hat dafür einen sogenannten Elektrolyseur von 20 Megawatt und die dazugehörige Betankungsanlage geliefert. Ein Elektrolyseur kann mit Hilfe elektrischen Stromes eine chemische Reaktion bewirken. Allerdings kommt grundsätzlich die Entwicklung des Wasserstoff-Antriebes in Deutschland bisher nur schwer voran. Deswegen muss NEL andere internationale Märkte ins Visier nehmen.

NEL streckt Fühler nach China aus

So könnte China ein solches Ziel sein. Mitte September machte der CEO von NEL, Jon Andre Løkke, seinen Investoren Hoffnung, das Unternehmen könne nun auch im Reich der Mitte Fuß fassen. Denn NEL ist bereits in Südkorea aktiv. In einem Tweet stellte der Konzernlenker die Frage, wie Norwegen und China zusammenarbeiten könnten, um eine Wasserstoff-Energiewirtschaft zu entwickeln. Wie genau diese Kooperation aussehen sollte, schrieb der CEO hingegen nicht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Führen Sie die weltweit größten Kryptowährungen wie DOGE und BTC direkt ein und erzielen Sie über die COME-Mining-Plattform einen Gewinn von über 5.000 US-Dollar pro Tag.

Die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist in letzter Zeit weiter gestiegen, und die Anlegerstimmung hat sich deutlich verbessert. Die COME...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Krones-Aktie: Wie aus Flaschen Milliarden werden
17.10.2025

Ob Ketchup, Cola oder Sojadrink: Weltweit läuft fast jede Flasche durch eine Abfüllline von Krones. Seit fast 75 Jahren versorgt die...

DWN
Politik
Politik Hybridkrieg im Orbit: Die tickende Bombe über unseren Köpfen
17.10.2025

Sabotage, Cyberattacken und Desinformation – der Hybridkrieg Russlands gegen den Westen erreicht eine neue Dimension. Experten warnen:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Oliver Blume tritt als Porsche-Chef ab – Fokus auf Volkswagen
17.10.2025

Oliver Blume wird seinen Posten als Vorstandsvorsitzender von Porsche abgeben. Für den Manager aus Stuttgart bedeutet dies voraussichtlich...

DWN
Politik
Politik Grüne fordern deutliches Plus beim Bafög – Reformantrag heute im Bundestag
17.10.2025

Die Grünen im Bundestag drängen auf eine umfassende Reform des Bafög und fordern eine Erhöhung des Grundbedarfs von 475 auf 563 Euro....

DWN
Politik
Politik US-Angriff in der Karibik: Rechtlich fragwürdige Operation unter Trump gegen Venezuela
17.10.2025

Die USA haben erneut ein Boot in der Karibik angegriffen, das angeblich Drogen transportierte. Experten sehen den Schlag unter Präsident...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erneut auf Rekordhoch: Experten diskutieren Überbewertung und Portfoliochancen
17.10.2025

Der Goldmarkt steht aktuell im Fokus von Anlegern und Analysten. Die Preise steigen rasant, Handelsvolumina erreichen ungewöhnliche...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Debatte: Pistorius und Möller zeigen sich gesprächsbereit
17.10.2025

Nach zunächst scharfen Auseinandersetzungen haben Verteidigungsminister Boris Pistorius, Fraktionsvize Siemtje Möller und der Abgeordnete...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Zinsen, Zölle, Inflation – Investieren in der Krise
17.10.2025

Die Zinsen stagnieren, die Inflation steigt wieder, die Aktienmärkte schwanken auf hohem Niveau – Verbraucher, Unternehmer und...