Deutschland

Gleich nach Amtseinführung: Neue IWF-Chefin nimmt Deutschland ins Visier

Die neue Chefin des IWF, die Bulgarin Kristalina Georgiewa, hat in ihrer Antrittsrede Deutschland mit Nachdruck dazu aufgefordert, mehr in Infrastruktur und Forschung zu investieren.
09.10.2019 12:45
Lesezeit: 1 min
Gleich nach Amtseinführung: Neue IWF-Chefin nimmt Deutschland ins Visier
Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds zeigt sich für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft skeptisch. (Foto: dpa) Foto: Jose Luis Magana

Der IWF hat mit der Bulgarin Kristalina Georgiewa seit kurzem eine neue Chefin – und die nimmt in ihrer Antrittsrede gleich Deutschland ins Gebet: Die größte Volkswirtschaft Europas sollte ihre Ökonomie mit höheren Ausgaben ankurbeln. Vor allem seien zusätzliche Ausgaben für die Infrastruktur und die Forschung notwendig, so Georgiewa. Aus ihrer Sicht gehört Deutschland zu den Ländern, die noch fiskalischen Spielraum haben – wie etwa die Niederlande und Südkorea.

Hintergrund: Die neue Chefin des IWF hat zum 1. Oktober die Französin Christine Lagarde abgelöst. Die 66jährige Bulgarin war vorher in unterschiedlichen Funktionen tätig – unter anderem als Geschäftsführerin der Weltbank und als EU-Kommissarin. Die Finanzminister der EU hatte die Volkswirtin am 2. August 2019 für ihr neues Amt nominiert.

In ihrer Antrittsrede zeigte sie sich für die Entwicklung der Weltwirtschaft sehr skeptisch. „Wegen der anhaltenden Handelskonflikte ist für dieses Jahr mit dem schwächsten Wirtschaftswachstum seit Beginn des Jahrzehnts zu rechnen“, sagte sie.

Der IWF werde seine offiziellen Prognosen für 2019 und 2020 in der nächsten Woche nach unten korrigieren, kündigte Georgiewa an. In diesem Jahr erwarte der IWF „langsameres Wachstum in fast 90 Prozent der Welt“, so die Ökonomin. Ihrer Einschätzung nach werden die Handelskriege zwischen den USA und China die weltweite Wirtschaftsleistung allein im kommenden Jahr um 700 Milliarden Dollar verringern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Kuka weitet Stellenabbau in Augsburg aus – 560 Jobs betroffen
16.11.2025

Der Roboterhersteller Kuka plant an seinem Stammsitz in Augsburg einen größeren Stellenabbau als zunächst angekündigt. Statt der...

DWN
Immobilien
Immobilien PV-Anlagen für Unternehmen: Wie Betriebe mit Steuerbonus und Eigenstrom doppelt punkten
16.11.2025

Gewerbliche Photovoltaikanlagen gewinnen für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Durch den Investitionsabzugsbetrag und die...

DWN
Politik
Politik Europa im Wandel: Populismus und Spannungen in Deutschland, England und Frankreich
16.11.2025

Europa steht vor politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, während der Zusammenhalt innerhalb der EU zunehmend brüchig wird....

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Zwei Billionen Euro und kein Plan für Europas Bauern
16.11.2025

Der Streit um Agrarsubventionen spaltet die Europäische Union. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den EU-Haushalt...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...