Deutschland

Überwiegende Mehrheit der Migranten verfügt über keine Berufsausbildung

Eine Studie zeigt: Weit über 90 Prozent der Migranten aus Nicht-EU-Staaten haben weder Studium noch Lehre abgeschlossen.
24.10.2019 17:00
Lesezeit: 1 min
Überwiegende Mehrheit der Migranten verfügt über keine Berufsausbildung
Werden auf der Nordsee-Insel Sylt zur "Fachkraft im Gastgewerbe" ausgebildet: Flüchtlinge aus Albanien und Eritrea. (Foto: dpa) Foto: Christian Charisius

526.329 Menschen aus Nicht-EU-Staaten sind laut Ausländerzentralregister im Jahr 2018 nach Deutschland gekommen. Davon verfügen 38.682 (7,35 Prozent) über ein Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung, sind also sogenannte „Fachkräfte“. Ermittelt hat diese Zahlen die Bertelsmann-Stiftung im Zuge der von ihr erstellten Studie „Fachkräftezuwanderung aus Drittstaaten nach Deutschland 2018“.

Aus EU-Ländern zogen im gleichen Jahr 635.537 Personen nach Deutschland. Wie viele von ihnen über ein Studium oder eine Berufsausbildung verfügen, ist nicht bekannt. Statistiken besagen allerdings, dass von allen nichtdeutschen EU-Bürgern in Deutschland über 60 Prozent Fachkräfte sind.

Der Migrations-Experte der Bertelsmann-Stiftung, Matthias Mayer, schreibt: „Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen sowie die Erteilung von Visa und Aufenthaltstiteln muss schneller und einfacher vonstattengehen.“ In einem Informationsblatt zur Studie heißt es: „Zuwanderung trägt dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland zu lindern. … Zu empfehlen ist auch, dass bessere Zukunftsperspektiven für Fachkräfte geschaffen werden, beispielsweise durch eine schnellere Einbürgerung. Ebenso sollten Möglichkeiten für Familienangehörige und Schutz vor Diskriminierung mitgedacht werden.“

Die Autoren der Bertelsmann-Studie „Zuwanderung und Digitalisierung“ schreiben, Deutschland benötige bis zum Jahr 2060 im Jahresdurchschnitt ein Zuwanderungssaldo (Einwanderung minus Auswanderung) von 260.000 Personen, davon 146.000 aus Nicht-EU-Staaten. Das würde „den Rückgang des Arbeitskräfteangebots auf ein für die Wirtschaft verträgliches Maß“ begrenzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elon Musks X wird zur Bank: Der Angriff auf das Finanzsystem
29.06.2025

Elon Musks Plattform X will mehr sein als ein soziales Netzwerk. Mit eigenen Finanzdiensten und digitaler Geldbörse kündigt sich eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pandora und Amazon decken globales Fälschernetzwerk auf
29.06.2025

Pandora und Amazon decken ein globales Netzwerk von Produktpiraten auf. Die Drahtzieher in China sitzen nun im Gefängnis – doch die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verteidigungsbranche boomt: Diese fünf Aktien setzen Analysten jetzt auf die Watchlist
29.06.2025

Der globale Rüstungsboom bietet Anlegern neue Chancen. Fünf Aktien stehen bei Analysten hoch im Kurs – von Hightech-Zulieferern bis zu...

DWN
Panorama
Panorama Unwetterwarnungen: Was sie können und was nicht
29.06.2025

Unwetterwarnungen sollen Leben retten – und das möglichst rechtzeitig. Doch nicht immer klappt das. Warum ist es trotz modernster...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr: Rüstung auf dem Papier – Defizite auf dem Feld
29.06.2025

Die Bundeswehr bleibt trotz 100-Milliarden-Sondervermögen kaum einsatzfähig. Es fehlt an Ausrüstung, Personal und Struktur. Ist das...

DWN
Politik
Politik Experte fürchtet politischen Schock in Europa: „Es ist tatsächlich beängstigend“
28.06.2025

Europa taumelt: Rechte Parteien sind auf dem Vormarsch, Frankreich droht der Machtwechsel. Experte Rahman warnt: Das „Trump-Moment“...

DWN
Technologie
Technologie Neue Technologien am Körper: Gehirnimplantate, künstliche Intelligenz, elektronische Tattoos
28.06.2025

Hightech greift immer direkter in den menschlichen Körper ein. Ob Gehirnimplantate, elektronische Tattoos oder künstliche Intelligenz...

DWN
Politik
Politik Machtverlust oder Wendepunkt? Irans Zukunft nach dem Konflikt
28.06.2025

Nach dem militärischen Schlagabtausch mit Israel steht der Iran politisch und gesellschaftlich unter Druck. Zwischen Machtkonsolidierung,...