Unternehmen

Nach Fusion mit Praxair: Linde kündigt umfangreiche neue Stellenstreichungen in Deutschland an

Der Gaskonzern Linde wird in Deutschland offenbar mindestens 850 Vollzeitstellen abbauen. Insgesamt entsteht nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair der Eindruck, dass der Konzern seine deutschen Wurzeln verliert.
24.10.2019 11:30
Aktualisiert: 24.10.2019 11:36
Lesezeit: 1 min
Nach Fusion mit Praxair: Linde kündigt umfangreiche neue Stellenstreichungen in Deutschland an
Das Linde-Logo. (Foto: dpa) Foto: Matthias Balk

Linde will in Deutschland Jobs abbauen und seine Münchner Zentrale verlassen. Der Dax-Konzern verhandelt mit der Belegschaft über den Abbau mehrerer Hundert Arbeitsplätze bis Ende 2021, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Gewerkschaftskreisen erfuhr.

Demzufolge sollen 850 Vollzeitstellen konkret zur Diskussion stehen. Zudem löst Linde seine alte Zentrale in München auf. Die Beschäftigten ziehen um den Jahreswechsel herum an einen bestehenden Standort im Vorort Pullach um, wie Linde bestätigte. Zum Stellenabbau äußerte sich das Unternehmen nicht.

Der traditionsreiche Gasekonzern Linde hatte sich vergangenes Jahr in einer umstrittenen Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair zusammengeschlossen. Bereits vor der Fusion hatte Linde ein Sparprogramm mit dem Abbau von bis zu 975 Stellen gestartet. Die jetzt geplante Kürzung soll dem «FAZ»-Bericht zufolge darüber hinaus erfolgen. Derzeit beschäftigt Linde in Deutschland etwas mehr als 7000 Mitarbeiter.

Seit der Fusion hat Linde seinen gesellschaftsrechtlichen Sitz in Irland, die Hauptgeschäftsstelle liegt in Großbritannien. Zudem gibt es zwei Hauptquartiere an den ehemaligen Sitzen der beiden Partner, in München sowie in Danbury in den USA, wo auch Vorstandschef Steve Angel sitzt. Der Auszug aus der prominenten Zentrale in der Münchner Innenstadt könnte der Debatte, ob die Struktur mit zwei Hauptquartieren über die vereinbarte Integrationsphase bis Ende 2021 hinaus bestehen bleibt, neues Futter geben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...