Finanzen

Finanzzentrum Hongkong rutscht in die Rezession

Lesezeit: 1 min
31.10.2019 10:57  Aktualisiert: 31.10.2019 11:01
Das Finanz- und Handelszentrum Hongkong hat im dritten Quartal einen massiven Einbruch bei der Wirtschaftsleistung erlitten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Hongkongs Wirtschaft ist nach schweren Unruhen in der chinesischen Sonderverwaltungszone in die Rezession gerutscht. Im dritten Quartal gab es einen massiven Einbruch der Wirtschaftsleistung. In den Monaten Juli bis September sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,2 Prozent im Quartalsvergleich gesunken, teilte das Statistikamt am Donnerstag mit. Dies ist der stärkste konjunkturelle Einbruch seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise vor zehn Jahren.

Bereits im zweiten Quartal war Hongkongs Wirtschaft um 0,5 Prozent geschrumpft. Wenn es in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung gibt, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".

Analysten wurden von dem ungewöhnlich starken Einbruch im dritten Quartal überrascht. Sie hatten zwar mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet, waren aber nur von einem Dämpfer von 0,6 Prozent ausgegangen.

In den Sommermonaten wurde die Wirtschaft der ehemaligen britischen Kolonie in nahezu allen Bereichen massiv belastet. Zweistellige Rückgänge gab es bei den Investitionen und den Importen. Die Ausfuhren sind mit 7,0 Prozent im Quartalsvergleich ebenfalls kräftig gesunken. Nur bei den Staatsausgaben gab es im Quartalsvergleich eine Zuwachs. Dieser hat sich im Vergleich zum zweiten Quartal verstärkt.

Seit mittlerweile fünf Monaten demonstrieren verschiedene Gruppen in Hongkong gewaltfrei und auch sehr gewalttätig gegen ihre Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Pekinger Führung auf das autonom regierte Territorium. Die Proteste haben zu einem massiven Umsatzeinbruch im Einzelhandel geführt. Durch das Wegbleiben von Festland-Chinesen leidet vor allem das Geschäft mit Luxuswaren wie Schmuck oder Uhren. Weltweit führende Luxusmarken hatten über die Folgen der Proteste für die Geschäfte in Hongkong geklagt und von einem "Desaster" gesprochen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Die Rezession ist da: Bankrotterklärung Deutschlands?
09.10.2024

Schlechter als erhofft: Die Bundesregierung erwartet für 2024 eine Abnahme der Wirtschaftsleistung. Wie sollen wir da wieder herauskommen?

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...