Finanzen

Londoner Großspekulant steigt bei Osram ein

Lesezeit: 1 min
01.11.2019 09:02  Aktualisiert: 01.11.2019 09:07
Der Londoner Hedgefonds Sand Grove Capital Management ist beim Münchner Lichtkonzern OSram eingestiegen. Die Engländer versuchen, aus der geplanten Übernahme von Osram durch den AMS-Konzern Kapital zu schlagen.
Londoner Großspekulant steigt bei Osram ein
Das Osram-Logo. (Foto: dpa)
Foto: Matthias Balk

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mitten im Übernahmepoker um Osram tritt überraschend ein neuer Großaktionär auf den Plan. Der Hedgefonds Sand Grove Capital Management sei mit 5,75 Prozent der Aktien eingestiegen, teilte der Münchner Lichttechnikkonzern am Donnerstag mit. Der in London ansässige Investor bezeichnet seine Strategie als "Ereignis-orientiert". Er verfolgt also das Ziel, Kapital aus Übernahmeversuchen anderer Marktteilnehmer und ähnlichen Gelegenheiten zu schlagen.

Der österreichische Chip- und Sensorhersteller AMS versucht bereits im zweiten Anlauf, sich Osram einzuverleiben. Ein erster Versuch war an mangelndem Verkaufsinteresse anderer Anteilseigner gescheitert. Mit Sand Grove als neuem Großaktionär könnte es für die Österreicher schwieriger werden, die angestrebte Aktienmehrheit von 55 Prozent zu erreichen. 20 Prozent der Anteile hält AMS bereits. Weiterer Großaktionär ist der Vermögensverwalter Allianz Global Investors mit rund neun Prozent.

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin entscheidet nach Angaben von Insidern voraussichtlich Anfang November über eine Freigabe des neuen Übernahmeangebots von AMS. Die Entscheidung über die rund 4,5 Milliarden schwere Offerte werde in der kommenden Woche erwartet, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dann könnten die Osram-Aktionäre erneut entscheiden, ob sie ihre Anteile verkaufen wollen. Die Bafin lehnte eine Stellungnahme ab.

Der österreichische Chip- und Sensorhersteller AMS will wie bereits in seiner ersten Offerte 41 Euro je Osram-Aktie bieten. Allerdings will das Unternehmen aus Premstätten bei Graz die Mindestannahmeschwelle auf 55 Prozent senken, nachdem die zunächst festgelegte Schwelle von 62,5 Prozent verfehlt worden war. Die Gespräche beider Unternehmen über eine Kooperationsvereinbarung dauern an. Deutsche Arbeitnehmervertreter befürchten einen Stellenabbau.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...