Technologie

Ford, VW und Volvo nutzen Blockchain in der Kobalt-Beschaffung

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt wollen Ford, Volkswagen, LG und Volvo die Blockchain-Technologie ab 2020 zur Nachverfolgung von Kobalt im laufenden Betrieb einsetzen.
08.11.2019 11:00
Lesezeit: 1 min
Ford, VW und Volvo nutzen Blockchain in der Kobalt-Beschaffung
Kobalt ist ein wichtiger Bestandteil von Autobatterien. (Foto: dpa) Foto: Yang Chenglin

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Pilotprojekts zur Nachverfolgung von Kobalt während des Förderungs- und Verarbeitungsprozesses mithilfe von Blockchain wollen Ford, Volkswagen, LG und Volvo die Technologie nun Anfang kommenden Jahres im laufenden Betrieb einsetzen.

Das "Responsible Sourcing Blockchain Network" (RSBN) gab am Mittwoch bekannt, dass es ein Pilotprojekt zum Schutz vor ausbeuterischem Bergbau erfolgreich abgeschlossen hat. Die Unternehmen hatten im Verlauf von fünf Monaten 1,5 Tonnen Kobalt, das im Kongo abgebaut wurde, zur Verfeinerung in drei verschiedene Kontinente transportiert. In zahlreichen Bergwerken im Kongo wird das Metall unter sklavenähnlichen Bedingungen von Kindern aus der Erde geschürft.

Damit sei nun der Weg frei für die Inbetriebnahme des Projekts im Frühjahr 2020. Während die Autokonzerne Ford und Volkswagen sowie der koreanische Mischkonzern LG bereits Teilnehmer an dem Pilotprojekt waren, hat sich der schwedische Autokonzern Volvo dem Projekt erst am Mittwoch angeschlossen, so eine Pressemitteilung.

Die RCS Global Group, die das Pilotprojekt ausgewertet hat, konnte bestätigen, dass das Kobalt im Pilotprojekt vom Abbau im Kongo, über die Weiterverarbeitung in Südkorea bis zur Lieferung an ein Werk der Ford Motor Company in den USA die Beschaffungsstandards der OECD erfüllt.

In Südkorea setzte LG Chem, das größte koreanische Chemieunternehmen, den Kobalt bei der Herstellung von Autobatterien ein. Kobaltverbindungen machen laut dem Cobalt Institute etwa 10 bis 20 Prozent der von den Automobilherstellern bevorzugten Lithium-Ionen-Batterien aus.

Martina Buchhauser, Einkaufsleiterin bei Volvo, sagte in einer Erklärung, dass der schwedische Automobilhersteller der ethischen Mineralienbeschaffung seit jeher eine hohe Priorität einräumt. Die neue Technologie fördere dieses Ziel, wird sie von Coindesk zitiert.

"Mit der Blockchain-Technologie können wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten den nächsten Schritt zur Sicherstellung der vollständigen Rückverfolgbarkeit unserer Lieferkette und zur Minimierung der damit verbundenen Risiken unternehmen."

Dr. Nicholas Garrett, CEO der RCS Global Group, sagte in einer Erklärung, dass das Responsible Sourcing Blockchain Network hofft, die globalen ethischen Lieferketten zu verbessern und auf den gewonnenen Erfahrungen aufzubauen. RSBN plant, seine Tracking-Plattform um weitere Batteriemineralien wie Lithium und Nickel zu erweitern, auch das Tracking von Wolfram, Tantal, Zinn und Gold werde geprüft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...