Weltwirtschaft

Nord Stream 2: Polnische Monopolbehörden verhängen Millionen-Strafe

Lesezeit: 1 min
08.11.2019 12:19
Die deutsche-russische Gasleitung Nord Stream 2 ist international umstritten. Jetzt hat Polen eine Millionenstrafe gegen das Mitgliedsunternehmen Engie verhängt.
Nord Stream 2: Polnische Monopolbehörden verhängen Millionen-Strafe
Auf einem Verladeschiff werden Rohre für die deutsch-russische Pipeline verlegt (Foto: dpa).
Foto: Bernd W

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Polen geht gegen die politisch umstrittene deutsch-russische Gaspipeline Nordstream 2 vor, die derzeit durch die Ostsee gebaut wird: Die polnischen Monopolbehörden UOKiK haben am Freitag in diesem Zusammenhang eine Strafe von 172 Millionen Zloty (rund 40 Millionen Euro) verhängt. Nach Aussagen der polnischen Monopolwächter ist es "die höchste Summe, die je in der Geschichte der Behörde" bezahlt werden muss.

Die Strafe richtet sich direkt an das Energieunternehmen Engie Energy, das bei dem Projekt als Finanzinvestor auftritt. Das bestätigte eine Sprecherin der UOKiK auf Anfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN).

Der Grund: Das Unternehmen habe in einem Verfahren, dass die Monopolbehörden eingeleitet hatten, nicht ausreichend Auskunft erteilt. Die Behörde allerdings hatte die Vorwürfe insgesamt sechs Unternehmen gemacht, die an dem Vorhaben beteiligt sind. Dazu gehören Gazprom, Engie, Uniper, OMW, Shell und Wintershall.

International umstrittenes Projekt

Deutschland setzt sich stark für den Bau der Pipeline ein, weil dies aus der Sicht der Bundesregierung für die Versorgungssicherheit wichtig ist. So hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gerade Mitte Oktober bei ihren Antrittsbesuch im Baltikum gesagt, dass das Projekt für die baltischen Länder sicher "ein schwieriges Projekt" sei, doch sei es "unredlich, den Eindruck zu erwecken", dass Nord Stream 2 "noch gestoppt werden könnte". So zitiert die Deutsche Welle das deutsche Regierungsmitglied.

Aus der Sicht der baltischen Länder und der östlichen EU-Staaten macht sich Deutschland energiepolitisch mit der Pipeline allerdings zu abhängig von Moskau. Dabei ist zu bedenken, dass bereits eine Schwesterpipeline (Nordstream 1) besteht. Die Ukraine hingegen befürchtet, dass sie künftig aufgrund der gestiegenen Wichtigkeit der Energieversorgung durch die Ostsee vom Erdgas-Transitgeschäft abgeschnitten werden könnte. US-Präsident Donald Trump hatte sogar mit Sanktionen gegen Unternehmen gedroht, die sich an dem Projekt beteiligen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unternehmensflucht stoppen: AfD-Forderungen scheitern im Bundestag
13.10.2024

Immer mehr deutsche Firmen wandern ins Ausland ab. Hohe Energiekosten, Steuern, Bürokratie und Fachkräftemangel setzen Unternehmen unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weinlese: Winzer in Deutschland ernten weniger Trauben im Vergleich zum Vorjahr
13.10.2024

Die Weinlese wird in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich erheblich geringer ausfallen als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt in...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Hidden Champions: 5 Dinge, die Anleger von den unsichtbaren Marktführern lernen können
13.10.2024

Hidden Champions sind meist unbekannte Marktführer in hochspezialisierten Märkten. Gegenüber der Konkurrenz haben sie jedoch...

DWN
Politik
Politik Trumps Zölle sind eine Chance für Harris
13.10.2024

Obwohl die Handelspolitik viel diskutiert wird, bleibt die Debatte oft oberflächlich und nationalistisch gefärbt. Statt sich auf die...

DWN
Politik
Politik Politisches Duell im EU-Parlament: Von der Leyen und Orbán im scharfen Schlagabtausch - wie kam es dazu?
13.10.2024

Die Auseinandersetzung zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán erreichte im...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Online-Handel: Umsätze stagnieren - Verbraucher halten sich zurück
13.10.2024

Auch der Online-Handel dümpelt vor sich hin. Nach den Boom-Jahren während der Corona-Krise ist die schlechte Verbraucherstimmung nun auch...

DWN
Politik
Politik Monatliche Meldepflicht für Bürgergeld-Empfänger: Neue Regelung im Fokus
13.10.2024

Die Ampel-Regierung plant eine monatliche Meldepflicht für arbeitslose Bürgergeld-Empfänger, um ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quishing: Wie gefälschte QR-Codes zur unsichtbaren Bedrohung für Unternehmen werden
13.10.2024

Kriminelle nutzen täuschend echte QR-Codes, um Daten zu stehlen – von manipulierten Bank-Briefen bis zu gefälschten Codes an...