Deutschland

Abschwung am Arbeitsmarkt: Mehr Kurzarbeit, weniger Überstunden

Der Wirtschaftsabschwung wirkt sich bereits auf den deutschen Arbeitsmarkt aus, wie aus Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervorgeht.
03.12.2019 12:51
Lesezeit: 1 min
Abschwung am Arbeitsmarkt: Mehr Kurzarbeit, weniger Überstunden
Ein Bauarbeiter. (Foto: dpa) Foto: Alexander Heinl

Der Wirtschaftsabschwung wirkt sich einer Studie zufolge bereits auf die Arbeitszeit aus: Im dritten Quartal von Juli bis September gab es mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden sowie eine schwächere Entwicklung vor allem bei exportabhängigen Vollzeitjobs, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Arbeitsstunden stieg zwar dennoch, Grund war demnach aber vor allem ein Kalendereffekt. Im dritten Quartal 2019 gab es einen Arbeitstag mehr als im Vorjahresquartal.

Die Zahl der Kurzarbeiter stieg laut vorläufigen Hochrechnungen im dritten Quartal um 28.000 auf 64.000, wie das IAB mitteilte. Die Beschäftigten machten demnach im Schnitt 6,2 bezahlte Überstunden und 5,4 unbezahlte Überstunden - 0,7 bezahlte und 0,4 unbezahlte Stunden weniger als im dritten Quartal 2018.

Die Zahl der Mehrfachbeschäftigten überschritt zudem im dritten Quartal erstmals die Vier-Millionen-Grenze, sie lag bei knapp 4,1 Millionen. Der Trend zu Mehrfachbeschäftigungen halte bereits seit 16 Jahren an, erläuterte das IAB. Mehrfachbeschäftigungen können demnach sozialversicherungspflichtig oder auch geringfügig sein.

Das IAB der Bundesagentur für Arbeit wertete die von Juli bis September erfassten rund 16 Milliarden Arbeitsstunden der insgesamt 45,4 Millionen Erwerbstätigen aus. Demnach lag die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem bei knapp 354 Stunden, das waren 0,1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten betrug demnach 38,3 Stunden, die eines Teilzeitbeschäftigten 17,8 Stunden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...