Peugeot und Fiat Chrysler haben sich auf eine 50 Milliarden Dollar schwere Fusion geeinigt. Der Zusammenschluss zum weltweit viertgrößten Autobauer soll in den kommenden 15 Monaten abgeschlossen werden, kündigten die beiden Unternehmen am Mittwoch an. An der Spitze des neuen Konzerns soll Peugeot-Chef Carlos Tavares stehen. Die beiden Autobauer hatten bereits vor sechs Wochen angekündigt, bis zum Jahresende einen neuen Autoriesen schmieden zu wollen. Der Name für den neuen Konzern steht noch nicht fest.
Durch den Zusammenschluss von Technologien und der größeren Marktmacht sollen Kosten von 3,7 Milliarden Euro im Jahr gespart werden. Weltweit kämpft die Autoindustrie mit einer schwächelnden Nachfrage bei zugleich steigenden Kosten für die Entwicklung von Fahrzeugen mit weniger Emissionen, um die schärferen Klimaschutzvorgaben zu erfüllen. Der als Kostensenker bei Opel bekannt gewordene Tavares muss zudem die unzureichende Auslastung der Fabriken in Europa und den Wildwuchs an Marken in den Griff bekommen. In den beiden Konzernzentralen könnten Tausende Mitarbeiter überflüssig werden.
Durch den Zusammenschluss entsteht der weltweit viertgrößte Autobauer nach Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan mit einem Absatz von 8,7 Millionen Fahrzeugen, 170 Milliarden Euro Umsatz, elf Milliarden Euro Betriebsergebnis und 410.000 Beschäftigten. Tavares regiert damit ein Imperium von 16 Automarken - neben Fiat und Chrysler, Peugeot, Citroen und Opel-Vauxhall etwa die US-Marken Jeep und Chrysler bis hin zu den Luxuswagen von Maserati.