Politik

Indien verabschiedet Gesetz gegen Einbürgerung von illegalen Muslimen

In Indien toben seit Tagen gewaltsame Proteste. Auslöser der Proteste ist ein neues Gesetz, wonach illegal Eingereisten die Erlangung der Staatsbürgerschaft erleichtert werden soll, wenn sie keine Muslime sind.
20.12.2019 15:00
Lesezeit: 1 min
Indien verabschiedet Gesetz gegen Einbürgerung von illegalen Muslimen
New Delhi: Inder halten Plakate, während sie sich nach dem Freitagsgebet vor der Moschee Jama Masjid versammeln, um gegen das geänderte Staatsbürgerschaftsgesetz zu demonstrieren. (Foto: dpa) Foto: Altaf Qadri

Angesichts der Massenproteste gegen ein neues Einbürgerungsgesetz hat die indische Regierung regional Ausgehverbote und Internetsperren verhängt. Ausgehverbote gab es am Freitag unter anderem in der Stadt Mangalore, wo bei gewaltsamen Protesten am Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet und 20 Polizisten verletzt worden waren, wie der Fernsehsender NDTV berichtete. Auch Schulen seien zeitweise geschlossen worden.

Seit Tagen protestieren Zehntausende in Indien gegen ein neues Gesetz, das illegal eingereisten Migranten aus den drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern Bangladesch, Pakistan und Afghanistan die Einbürgerung erleichtert, wenn sie keine Muslime sind. Obwohl die Regierung größere Versammlungen in mehreren Städten verboten hat, gab es am Donnerstag weitere Proteste in mehr als einem Dutzend Städten, so die dpa.

Viele Muslime, Studenten und Oppositionsparteien kritisieren, dass mit dem Gesetz erstmals Staatsbürgerschaft und Religion verknüpft würden, was gegen die säkulare indische Verfassung verstoße. Auch diskriminiere das Gesetz Muslime. Premierminister Narendra Modi argumentiert hingegen, dass das Gesetz lediglich religiös verfolgten Menschen aus Nachbarländern helfe. Was Modi dabei bewusst übersieht ist, dass es auch zur Verfolgung von Muslimen durch Muslime aufgrund der verschiedenen Konfessionen kommt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...