Wirtschaft

Rumänien gegen Energie-Deal zwischen Exxon und Lukoil

Russlands Energieriese Lukoil will die Anteile von ExxonMobil an einem Gas-Projekt an der rumänischen Küste übernehmen. Bukarest ist dagegen.
08.01.2020 14:00
Lesezeit: 1 min
Rumänien gegen Energie-Deal zwischen Exxon und Lukoil
Offshore-Gasprojekte im Schwarzen Meer. (Grafik Globuc)

Der US-Konzern ExxonMobil verhandelt mit dem russischen Konzern Lukoil über den Verkauf seines 50-prozentigen Anteils am Offshore-Gas-Perimeter Neptun Deep im rumänischen Schwarzmeerraum, teilten Regierungsquellen in Bukarest G4Media.ro mit.

Der nächste Schritt in den Verhandlungen ist der Zugriff von Lukoil auf die Datensätze, die die technischen und finanziellen Informationen über das Projekt enthalten.

ExxonMobil gab im November letzten Jahres die Absicht bekannt, seine Beteiligung an dem Neptun Deep-Projekt zu verkaufen. Das Projekt bezieht sich auf die Ausbeutung von 40 bis 80 Milliarden Kubikmeter Offshore-Gas entlang des rumänischen Schwarzmeerabschnitts.

Der rumänische Konzern OMV Petrom, der von der österreichischen OMV kontrolliert wird, kontrolliert die restlichen 50 Prozent des Projekts. Die beiden Konzerne - OMV und Exxon - haben knapp 1,5 Milliarden US-Dollar in die Erkundung des Perimeters investiert, jedoch aufgrund des neuen Offshore-Gesetzes, das das Parlament 2018 verabschiedet hat, eine Entscheidung über die kommerzielle Nutzung verschoben.

Die mögliche Beteiligung von Lukoil am Neptun Deep-Projekt wird als ein großes nationales Sicherheitsproblem angesehen, da das Projekt als Alternative zu Gasimporten aus Russland angesehen wird. Der rumänische Premier Ludovic Orban schaut kritisch auf die Ambitionen der Russen. “Wir möchten einen seriösen Partner, wenn sich Exxon für den Verkauf entscheidet. Der Partner soll aus dem Bereich unserer Partnerschaften stammen - der EU und der NATO”.

Er sagte, dass die rumänische Regierung nicht im Namen von ExxonMobil entscheiden könne, an wen die Anteile verkauft werden sollen, merkte jedoch an, dass “wir in gewisser Weise auch in die Entscheidung einbezogen sind”, da das Projekt sowohl für die wirtschaftliche als auch für die strategische Bedeutung von Bedeutung ist Rumänien.

Energieminister Virgil Popescu äußerte sich ebenfalls besorgt über das Interesse von Lukoil am Schwarzmeer-Gasprojekt.

Die vom aserbaidschanischen Milliardär Wagit Jussufowitsch Alekperow kontrollierte Lukoil-Gruppe gilt als eine der Säulen der internationalen Energiepolitik des Kremls.

Lukoil betreibt auch den Trident-Offshore-Gasperimeter im rumänischen Schwarzen Meer mit geschätzten Gasreserven von rund 30 Milliarden Kubikmeter.

Der rumänische staatliche Gasproduzent Romgaz hält ebenfalls eine Minderheitsbeteiligung an dem Projekt.

Romgaz ist ebenfalls daran interessiert, einen Teil der ExxonMobil-Anteile am Neptun Deep-Projekt zu kaufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...