Technologie

Viva Las Vegas war einmal - die Automesse wird heute in China gelesen

Die Zukunft der großen Automessen liegt in einem einzigen Land: China.
12.01.2020 13:27
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Viva Las Vegas war einmal - die Automesse wird heute in China gelesen
Sieht spektakulär aus, ist aber lediglich ein Konzept für ein Auto in ferner Zukunft: Die "Vision AVTR" von Mercedes. (Foto: dpa) Foto: Bernd Hanselmann

Am Freitag ist die „Consumer Electronics Show“ (CES) in Las Vegas zu Ende gegangen. Stolze 4.500 Aussteller hatten den Weg in die Spielerstadt in der Wüste von Nevada gefunden. Aber Autobauer waren nur wenige unter ihnen, im Ganzen gerade mal zehn (entspricht einem Anteil von 0,22 Prozent). Nicht einmal der E-Auto-Pionier Tesla, der von seiner Unternehmenskultur und seinem Auftreten her durchaus auf eine Messe für elektronische Konsumgüter passen würde, war zugegen.

Bis letztes Jahr sah es noch so aus, als ob es die CES geschafft hätte, sich als Treffpunkt der Automotive-Szene zu etablieren. Ein regelrechter „CES-Hype“ habe geherrscht, schreibt der Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Universität Duisburg-Essen. Doch der Hype ist schneller vergangen, als er gekommen ist.

Der Grund, so Dudenhöffer: Der Hype um das autonom fahrende Autos habe sich gelegt – das selbstfahrende Auto werde es in den nächsten Jahren nicht geben (und auch bei Tesla habe sich gezeigt, dass es sich bei dem mit so viel Tamtam angekündigten Autopiloten doch nicht um eine wirkliche Selbststeuerung gehandelt hat). Da blieben eher Spielereien wie die Integration von Amazons „Alexa“ in einen GM; eine Sonnenblende von Bosch, die sich automatisch „nachstellt“; eine halbwegs innovative Nutzung von Smartphones bei Honda sowie ein System von Renault, dass den Autofahrer vom Fahrzeug aus in seinem Büro oder seinem Haus via Internet Geräte steuern lässt. Dazu noch BMWs neues Interior-Konzept für den i3 sowie Plug-In Hybride von Jeep.

Natürlich demonstriert die Abwesenheit wirklich wichtiger technischer Neuerungen, dass die große Revolution im Automobilbau doch nicht ganz so schnell voranschreitet, wie häufig angenommen. Aber vor allem zeigt sie, dass die Zeit der großen Auto-Traditionsmessen in den USA und Europa eher heute als morgen zu Ende geht. Die alten Konzepte sind verstaubt, sind anachronistisch, sind Teil einer (Automobil)-Zeit, die endgültig der Vergangenheit angehört und es so wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nie wieder geben wird.

Aber: Die Betonung liegt auf „USA und Europa“. Denn in China, dem größten Automarkt überhaupt, findet vom 21. bis zum 30. April die große „Auto China“ statt, die mittlerweile bedeutendste Auto-Messe der Welt. Dort werden so gut wie alle bedeutenden Autobauer vertreten sein. Und auch viele andere Messen im Reich der Mitte locken die Aussteller. Egal ob in den Bereichen Ersatzteile, Tuning oder Veredelung: Die Auto-Messe wird heute in China gelesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Drohnenvorfall: Polen stoppt Flug über Regierungsgebäuden
16.09.2025

Ein Drohnenvorfall über Regierungsgebäuden in Warschau sorgt für Alarm. Polen nimmt zwei Weißrussen fest – und die NATO verstärkt...

DWN
Politik
Politik Unser neues Magazin ist da: Wohin steuert die EU? Europas Kampf um Souveränität und Einfluss
16.09.2025

Europa steht am Scheideweg. Zwischen globalen Machtblöcken und innerer Zerrissenheit muss die Europäische Union ihren Kurs finden....

DWN
Panorama
Panorama Online-Banking überzeugt so viele Deutsche wie nie zuvor
16.09.2025

Bankgeschäfte per Computer oder Smartphone sind in Deutschland auf Rekordniveau. Im Jahr 2024 nutzten 67 Prozent der 16- bis 74-Jährigen...

DWN
Technologie
Technologie Innovation gegen Ärztemangel- Frankreich setzt auf Hightech-Kabinen
16.09.2025

In Frankreich breiten sich in ländlichen Regionen zunehmend Kabinen mit Medizingeräten und Videoberatung durch Ärztinnen und Ärzte aus....

DWN
Politik
Politik Nawrocki besucht Berlin – Bundesregierung weist Reparationsforderungen zurück
16.09.2025

Polens neuer rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki ist zu seinem Antrittsbesuch in Berlin eingetroffen. Dabei könnte es zu...

DWN
Immobilien
Immobilien Smart Cities in Europa: Warum die urbane Zukunft mehr als IT braucht
16.09.2025

Smart Cities gelten als Schlüssel für die urbane Zukunft – doch ohne klare Strategie und Bürgerbeteiligung bleiben sie Stückwerk....

DWN
Politik
Politik EU-Datengesetz: Smart-TV bis E-Bike - mit Data Act haben Nutzer neue Rechte
16.09.2025

Der Data Act der EU sieht seit dem 12. September 2025 vor, dass Hersteller Zugang zu den gespeicherten Daten vernetzter Geräte gewähren...

DWN
Politik
Politik Sondergipfel in Katar: Forderung nach internationalem Waffenembargo gegen Israel
15.09.2025

Der Sondergipfel in Katar hat mit scharfer Kritik auf das israelische Vorgehen reagiert. Mehrere Staaten der Region erklärten ihre...