Unternehmen

Konkurrent finanziert mit milliardenschwerem Emissionsdeal Teslas neue Fabrik in Brandenburg

Das neue Werk in der Nähe Berlins, das Tesla plant, bekommt immer mehr Konturen. Jetzt gibt es Schätzungen, wo möglicherweise das Geld für den Bau herkommt. Die Finanzierung scheint aus sehr pikanten Geschäften mit einem Konkurrenten zu stammen.
14.01.2020 13:30
Aktualisiert: 14.01.2020 13:30
Lesezeit: 1 min
Konkurrent finanziert mit milliardenschwerem Emissionsdeal Teslas neue Fabrik in Brandenburg
Tesla-Chef Elon Musk bei "der Enthüllung eines neuen Modells", wie er damals im März 2019 sagte (Foto: dpa). Foto: Jae C. Hong

Der E-Autobauer Tesla hat die Finanzierung der neuen Großfabrik in Brandenburg offenbar auf Umwegen über ein pikantes Geschäft gesichert. So finanziert der internationale Autobauer Fiat Chrysler Automobiles (FCA) indirekt das neue Werk, um das es derzeit einen riesigen Medienhype gibt.

Hintergrund: Beide Unternehmen hatten sich Anfang 2019 darauf verständigt, dass FCA die E-Autos, die in Europa zu Tesla gehören, zu seiner Flotte zählen darf. Dadurch kann FCA die durchschnittlichen Kohlendioxid-Emissionen seiner Fahrzeuge reduzieren und damit Bußgelder durch die EU vermeiden. Denn den Autoherstellern drohen Strafzahlungen, wenn sie zu viele Wagen produzieren, die Kohlendioxid ausstoßen, die über den Normen der Gemeinschaft liegen.

Die Vorschriften sind so streng, dass die großen internationalen Hersteller Strafen in Milliarden-Höhe-Euro entrichten müssen, sollten sie dagegen verstoßen. Das kann FCA auf diese Weise vermeiden. Dieses Geschäft zwischen den beiden Herstellern ist deswegen möglich, weil die EU den Unternehmen grundsätzlich erlaubt, ihre Flotten zusammenzulegen, um das durchschnittliche Emissionsniveau ihrer Fahrzeuge zu senken.

„Bloomberg“ geht nun davon aus, dass FCA Tesla dafür bis 2023 1,8 Milliarden Euro zahlt. Bisher haben die Hersteller dafür keine Zahlen veröffentlicht. Ab dem Jahr 2020 dürfen Autos in der EU nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer in die Luft blasen. Diese Norm könnte FCA mit seinen eigenen Fahrzeugen nie einhalten, so dass der italienisch-amerikanische Produzent auf dieses Geschäft mit Tesla angewiesen ist.

Tesla wiederum könnte kann diese Summe dafür verwenden, um die neue Fabrik in Brandenburg zu bauen. So haben die US-Amerikaner beispielsweise für den Bau ihres Werkes in Shanghai eben zwei Milliarden Dollar bezahlt. Nach aktuellem Kurs wären diese Mittel genau die 1,8 Milliarden Euro, die Tesla von FCA für den Verkauf der Emissionen bekommt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...