Politik

US-Armee baut Spezialeinheit gegen China im Pazifik auf

Die US-Streitkräfte bauen ein Koordinationszentrum auf Inseln im Pazifik gegen China auf. Dieses soll helfen „Löcher in die Verteidigungslinien zu schlagen“ und „die Investitionen Chinas und Russlands in Ostasien zu neutralisieren“, so ein Army Secretary.
14.01.2020 17:03
Aktualisiert: 14.01.2020 17:03
Lesezeit: 1 min
US-Armee baut Spezialeinheit gegen China im Pazifik auf
Ein Kampfjet startet auf einem US-Flugzeugträger. (Foto: dpa) Foto: Yonhap Pool

Die US-Armee baut im Pazifischen Ozean ein Zentrum auf, um etwaige Angriffe auf China besser zu koordinieren. Das Zentrum arbeitet mehrdimensional und soll die Durchschlagskraft der US-Streitkräfte und ihrer Verbündeten mithilfe von geheimdienstlichen, elektronischen, von Raketen gestützten sowie von Cyber-Kapazitäten erhöhen.

Die Einheit soll dem von der South China Morning Post zitierten US-Army Secretary Ryan McCarthy zufolge unter anderem die Schlagkraft von Überschallraketen erhöhen, um Ziele auf See und auf dem Festland genau zu treffen und amerikanischen Angriffsschiffen den Vorstoß zu erleichtern. Wann genau die Einheit betriebsbereit und wo genau sie stationiert werden soll, sagte McCarthy nicht. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass sie irgendwo im Pazifik östlich von Japan oder den Philippinen aufgebaut wird.

Die Initiative diene dazu, „alle von Russland und China getätigten Investitionen zu neutralisieren“, wird McCarthy zitiert. Teil der neuen Offensive sei auch eine Vereinbarung mit dem National Reconnaissance Office über den Austausch von Satellitendaten.

Beobachter der South China Morning Post betonen den offensiven Charakter der neuen Spezialeinheit. Diese solle die Bedingungen für eine zunehmende Verlagerung von US-Truppen weg aus Europa, Afrika oder dem Nahen Osten nach Ostasien schaffen, um China einzudämmen. Dieser „Pivot to Asia“ wurde 2012 von US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama angekündigt und seitdem verstärkt.

McCarthy zufolge könnten dann Bodentruppen „ein Loch in die Verteidigungslinien schlagen“, um den Weg für die Marine und die Luftwaffen freizumachen. Chinas Militärdoktrin sieht nämlich vor, Angreifer erst gar nicht in die Küstengewässer des Festlandes eindringen zu lassen, sondern diese mithilfe beispielsweise von Langstreckenraketen noch östlich der Inselkette Japan-Okinawa-Taiwan-Philippinen abzufangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...

DWN
Politik
Politik Cyberangriff auf Aeroflot: Wie Hacker Russlands Luftverkehr störten
24.12.2025

Ein Cyberangriff brachte die IT-Systeme von Aeroflot binnen Stunden zum Stillstand und zwang den Flugbetrieb in den Notmodus. Welche...

DWN
Politik
Politik Putins neue Gegnerin und ihr Appell an Europa
24.12.2025

Europa ringt mit seiner Haltung gegenüber Russland und der Frage nach Konsequenz und Abschreckung. Wie sollte der Westen mit einem Kreml...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handwerkspräsident: "Demokratie muss nun liefern"
24.12.2025

Die Stimmung im deutschen Handwerk ist angespannt, die Wirtschaft schwächelt seit Jahren. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands...

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Technologie
Technologie The Good City: Die Stadt der Zukunft ist leise, sauber und elektrisch
24.12.2025

Lärm, Abgase, Platzmangel – urbane Probleme kennt jeder. Doch Renault Trucks zeigt: Die Zukunft der Stadt ist elektrisch, leise und...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP: Zwischen ETF-Fantasie und anhaltendem Kursdruck
24.12.2025

Ripple XRP verliert an Boden, während der Kryptomarkt insgesamt vorsichtiger wird. Technische Schwäche, unterschrittene Schlüsselmarken...

DWN
Technologie
Technologie Exponentielles Wachstum durch KI: Chancen und Grenzen für Wirtschaft und Gesellschaft
24.12.2025

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert zunehmend Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Doch kann dieser...