Deutschland

BDI rechnet für 2020 nur noch mit Wachstum von 0,5 Prozent

Lesezeit: 1 min
17.01.2020 10:43
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zeigt sich fürs laufenden Jahr gegenüber dem Wirtschaftswachstum sehr skeptisch. "Ein saft- und kraftloser Aufschwung", moniert BDI-Chef Dieter Kempf.
BDI rechnet für 2020 nur noch mit Wachstum von 0,5 Prozent
Die deutsche Industrie wartet immer noch auf den Aufschwung (Foto: dpa).
Foto: Uncredited

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) rechnet im laufenden Jahr mit einem schwachen Wirtschaftswachstum. Die Organisation glaubt, dass das Plus des Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch bei 0,5 Prozent liegt. Damit würde die Steigerung sogar noch geringer als im Vorjahr ausfallen. Ein Problem: Allein 0,4 Prozentpunkte ergeben sich aus der vergleichsweise hohen Zahl von Arbeitstagen 2020. Das sind 80 Prozent des Zuwachses.

"Dieser Aufschwung ist saft- und kraftlos, das BIP-Plus eine Warnung", erklärte der BDI-Präsident Dieter Kempf. "Die Industrie steckt in einer Rezession, eine Bodenbildung ist noch nicht in Sicht", fügte der Funktionär hinzu. Die Unternehmen haben seinen Aussagen zufolge seit über einem Jahr mit Arbeitsplatzabbau und sinkender Produktion zu kämpfen. "Eine Trendwende ist kurzfristig nicht absehbar. Zusätzlich verunsichern die neuen klimapolitischen Weichenstellungen die Unternehmen", so Kempf.

Hintergrund: Die Bundesregierung hat in ihrem Klimapaket unter anderem günstigere Bahntickets, eine höhere Pendlerpauschale und eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung vorgesehen. Darüber hinaus bekommt der Kohlendioxid-Ausstoß einen Preis. Die Kosten für die Umsetzung der Energiewende liegen im dreistelligen Milliarden-Euro-Bereich.

So schätzt die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) schätzt, dass die Summe bis 2025 auf 425 Milliarden Euro steigt. Diese politische Plattform wird von den Arbeitgeberverbänden unterstützt.

Gerade mit der Klimapolitik der Bunderegierung zeigte sich Kempf überhaupt nicht einverstanden: "Die kurzfristige Klimapolitik vertreibt die Unternehmen, auch bei der Steuerlast stehen wir im EU-Vergleich im Abseits", so der Präsident.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...