Steuerfahnder und Bedienstete der Bußgeld- und Strafsachenstellen in Hessen werden künftig bei ihren Einsätzen Schutzwesten tragen. Die Steuerfahndung investierte etwa 200.000 Euro für den Kauf der Schutzwesten, berichtet die Osthessen Zeitung.
“Vermehrt stoßen die Fahnderinnen und Fahnder bei ihren Durchsuchungen auf illegale Waffen und sonstige gefährliche Gegenstände. Auch wenn die weitaus überwiegende Mehrzahl der Einsätze zum Glück friedlich verläuft, so ist deutlich spürbar, dass die Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Beschuldigten steigt. Verbale Angriffe, und dazu gehören auch offen ausgesprochene Gewaltandrohungen, nehmen zu. Häufiger muss bei Einsätzen der Steuerfahndung die Polizei zur Sicherheit hinzugezogen werden. Vor diesem Hintergrund ist die jetzige Anschaffung von über 300 schusssicheren und stichfesten Schutzwesten eine überaus wichtige und zugleich notwendige, präventive Maßnahme, um unsere Bediensteten vor möglicher körperlicher Gewalt zu schützen!”, so Hessens Finanzminister Thomas Schäfer.
Im Fokus der hessischen Steuerfahnder ist vor allem die Branche für Sicherheitsdienste. “In Hessen sind aktuell über 400 Fälle aus der Sicherheitsbranche als Betrugs(verdachts)fälle in Bearbeitung. Die Fallzahlen steigen stetig: Anfang 2017 waren es 170 Fälle, Anfang 2016 70 Fälle. Die Verwaltung verfolgt die Betrügereien mit Nachdruck, es braucht aber dringend auch steuergesetzlicher Regelungen, die präventiv wirken und dem Betrug den Boden entziehen”, sagte eine Sprecherin der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main den Deutschen Wirtschaftsnachrichten.