Unternehmen

450 Stellen in Gefahr: VW entscheidet sich für Osteuropäer und gegen seine Tochter Sitech

Die Existenz des VW-eigenen Zulieferers Sitech in Hannover steht der Gewerkschaft IG Metall zufolge auf der Kippe. Offenbar hat sich VW bei einem wichtigen Auftrag für einen Konkurrenten aus Osteuropa entschieden.
29.01.2020 10:50
Lesezeit: 1 min

Das Werk des Sitzherstellers Sitech in Hannover ist aus Sicht der IG Metall nach zwei verlorenen Aufträgen von der Schließung bedroht. Die VW-Tochter beliefert die Konzernmarken, muss sich aber gegen externe Wettbewerber behaupten. Bei den leichten Nutzfahrzeugen (VWN) soll nun ein wichtiges Projekt für den neuen VW-Bus T7 auf der Kippe stehen, wie der NDR berichtet. Nach VWN-Angaben vom Dienstag ist das Vergabeverfahren noch nicht beendet.

Die Gewerkschaft befürchtet, dass ein Scheitern von Sitech das Ende für den Standort Hannover mit mehr als 450 Beschäftigten bedeuten dürfte. Sitech selbst erklärte dazu, das Werk habe "wahrscheinlich zum zweiten Mal den Wettbewerb um ein wichtiges Zukunftsprodukt verloren. Die finale Bestätigung steht aber noch aus."

Laut IG Metall soll der Sitzauftrag an einen osteuropäischen Standort des französischen Autozulieferers Faurecia gehen. Es habe bis Ende voriger Woche Verhandlungen mit der Sitech-Führung gegeben, um das Bestehen des hannoverschen Werks zu sichern - angeblich ohne Erfolg, obwohl es "deutliche Zugeständnisse der Arbeitnehmerseite" gegeben habe. Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gaben aus Sicht von VWN viel zu hohe Preisforderungen von Sitech den Ausschlag für die drohende Absage.

Die Gewerkschaft kritisierte, das Unternehmen habe zuletzt nicht genügend investiert. Sitech-Betriebsratschef Rafael Fernandez sagte: "Wir versuchen alles, um den T7-Sitz in Hannover zu halten. Wir haben weiter die Hoffnung, dass der Volkswagen-Vorstand die richtige Entscheidung trifft. Wir werden für unsere Zukunft kämpfen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...