Politik

Während Russland und die Türkei verhandeln, tötet Syrien fünf türkische Soldaten

Die syrische Armee hat in der Provinz Idlib fünf türkische Soldaten getötet. Seltsam ist, dass der Angriff zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem sich eine russische Delegation in Ankara befindet, um Gespräche über Idlib zu führen.
10.02.2020 14:19
Aktualisiert: 10.02.2020 14:19
Lesezeit: 1 min
Während Russland und die Türkei verhandeln, tötet Syrien fünf türkische Soldaten
Erneuter Angriff auf die türkische Armee in Idlib. (Grafik: Syria Live Map/DWN)

Am Morgen des 10. Februar 2020 sind fünf türkische Soldaten in der Provinz Idlib aufgrund eines schweren Artillerie-Angriffs durch die Syrische Arabische Armee (SAA) ums Leben gekommen. Das teilte nach Angaben der Zeitung Sabah die Pressestelle des türkischen Generalstabs mit. Besonders problematisch ist, dass der Angriff auf einen Beobachterposten des türkischen Militärs ausgeführt wurde. Der Beobachterposten, der auch als Stützpunkt dient, soll sich in der Stadt Taftanaz befinden.

Die Türkei verfügt neben Russland und dem Iran über zwölf Beobachterposten, die im Rahmen des Astana-Abkommens errichtet wurden. Dem Abkommen zufolge sollte in Idlib eine Deeskalationszone errichtet werden. Derzeit befindet sich eine russische Delegation in Ankara, um Gespräche über die Situation in Idlib zu führen, was den Angriff der SAA seltsam erscheinen lässt.

Am 3. Februar 2020 waren bei einem Angriff der SAA auf einen Konvoi des türkischen Militärs sieben türkische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen, so die Zeitung Cumhuriyet.

Vor einigen Tagen hatte die syrische Armee bereits den strategisch wichtigen Ort Sarakib eingenommen und war damit in Richtung der Provinzhauptstadt Idlib vorgerückt. Damit erlangte sie zugleich die Kontrolle über einen wichtigen Abschnitt der Schnellstraße M5, die von Hama im Süden nach Aleppo im Norden führt. Die Türkei, die aufseiten der Syrischen National Armee (SNA) steht, hatte militärische Verstärkung nach Idlib geschickt.

Die dpa meldet: “Mit dem Vormarsch der syrischen Armee ergriffen Hunderttausende Menschen die Flucht. Viele machten sich auf in Richtung türkischer Grenze. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros Ocha wurden seit Anfang Dezember rund 586.000 Menschen vertrieben. Im Nordwesten Syriens leben schätzungsweise vier Millionen Menschen. Papst Franziskus rief die Weltgemeinschaft und alle Beteiligten auf, alle diplomatischen Mittel zu nutzen, um das Leben der Zivilisten zu retten.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...