Vor dem Hintergrund andauernder Spannungen um die Ausbeutung unterseeischer Erdgasvorkommen vor Zypern zeigt Frankreich Flagge in der Region. Am Freitag lief der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle im zyprischen Hafen von Limassol ein. Zuvor habe das Flaggschiff der französischen Kriegsmarine Manöver zusammen mit zyprischen Einheiten durchgeführt, berichtete das zyprische Staatsfernsehen (RIK).
Als Grund für die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern gilt die Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern. Das französische Energieunternehmen Total ist an den Erkundungen beteiligt.
Diese Erdgasvorkommen haben zu schweren Spannungen zwischen der Türkei und Nikosia geführt. Die Türkei erkennt Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprer ab. Türkische Schiffe befinden sich als Reaktion ohne die Genehmigung der Regierung in Nikosia in der Region südlich und westlich der Mittelmeerinsel und erkunden dort Rohstoff-Lagerstätten.
Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hatte vergangene Woche die Inselrepublik besucht und der Regierung unter Präsident Nikos Anastasiades die Solidarität Frankreichs im Streit mit der Türkei um die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) ausgesprochen. Auch die EU hat wiederholt die türkischen Aktionen verurteilt und droht der Türkei mit Sanktionen.
Die türkische Regierung hatte vor einiger Zeit mit der libyschen Regierung in Tripolis einseitig Wirtschaftszonen im östlichen Mittelmeer festgelegt. Demnach erhebt die Türkei Anspruch auf die Ausbeutung von Rohstoffen in Gebieten, die noch westlicher als die griechischen Inseln liegen.