Wirtschaft

Goldman Sachs: Opec kann nichts machen, Ölpreise werden fallen

Der Investmentbank Goldman Sachs zufolge wird eine Reduzierung der Ölförderung durch die Opec die Ölpreise nicht stabilisieren. So soll der Ölpreis der Sorte Brent im April auf 45 US-Dollar abrutschen.
06.03.2020 11:51
Aktualisiert: 06.03.2020 11:51
Lesezeit: 1 min
Goldman Sachs: Opec kann nichts machen, Ölpreise werden fallen
Die Opec-Staaten wollen die Ölförderung drosseln. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Widmann

Bei der zweiten Abwärtskorrektur der Ölpreisaussichten in nur einem Monat hat Goldman Sachs seine Schätzungen für 2020 erneut geändert und festgestellt, dass eine weitere Drosselung der Ölproduktion durch die OPEC und Interventionen der Notenbanken die Ölpreise nicht stabilisieren können, weil die Nachfrage bleiben wird. Das berichtet Nasdaq. Deshalb erwartet Goldman Sachs einen Rückgang des Ölpreises der richtungsweisenden Nordseesorte Brent für den April auf 45 US-Dollar.

“Es wird eine anhaltende Einschränkung der OPEC-Produktion anstelle globaler synchronisierter Zinssenkungen erforderlich sein, damit sich die Preise ab April allmählich erholen”, so die Investmentbank. Im dritten Quartal des aktuellen Jahres soll der Brent-Preis bei etwa 53 und im vierten Quartal bei etwa 59 US-Dollar pro Barrel liegen. Zuvor hatte Goldman Sachs für das dritte Quartal 60 und für das vierte Quartal 65 US-Dollar pro Barrel prognostiziert.

Nach Angaben der Investmentbank wird das diesjährige Wachstum der Ölnachfrage das niedrigste Wachstumstempo seit der Finanzkrise 2008-2009 aufweisen. Die Senkung der Ölpreisaussichten in der aktuellen Woche ist die zweite Abwärtskorrektur von Goldman Sachs innerhalb eines Monats - die Prognosen wurden bereits Mitte Februar um zehn US-Dollar pro Barrel gesenkt.

Anfang Februar 2020 hatte auch die Citigroup ihre Ölpreisprognosen für drei der Quartale dieses Jahres gesenkt. Die Bank schließt nicht aus, dass der Brent-Preis auf 47 US-Dollar pro Barrel abrutscht, da die Bank die Auswirkungen des Coronavirus auf die Ölnachfrage sieht.

Zu Beginn der aktuellen Woche hatte auch die Bank of America Merrill Lynch (BofA) ihre Ölpreisprognose für 2020 für Brent um acht US-Dollar auf 54 US-Dollar pro Barrel gesenkt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
avtor1
Cüneyt Yilmaz

                                                                                ***

Cüneyt Yilmaz ist Absolvent der oberfränkischen Universität Bayreuth. Er lebt und arbeitet in Berlin.

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...

DWN
Politik
Politik Cyberangriff auf Aeroflot: Wie Hacker Russlands Luftverkehr störten
24.12.2025

Ein Cyberangriff brachte die IT-Systeme von Aeroflot binnen Stunden zum Stillstand und zwang den Flugbetrieb in den Notmodus. Welche...

DWN
Politik
Politik Putins neue Gegnerin und ihr Appell an Europa
24.12.2025

Europa ringt mit seiner Haltung gegenüber Russland und der Frage nach Konsequenz und Abschreckung. Wie sollte der Westen mit einem Kreml...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handwerkspräsident: "Demokratie muss nun liefern"
24.12.2025

Die Stimmung im deutschen Handwerk ist angespannt, die Wirtschaft schwächelt seit Jahren. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands...

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Technologie
Technologie The Good City: Die Stadt der Zukunft ist leise, sauber und elektrisch
24.12.2025

Lärm, Abgase, Platzmangel – urbane Probleme kennt jeder. Doch Renault Trucks zeigt: Die Zukunft der Stadt ist elektrisch, leise und...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP: Zwischen ETF-Fantasie und anhaltendem Kursdruck
24.12.2025

Ripple XRP verliert an Boden, während der Kryptomarkt insgesamt vorsichtiger wird. Technische Schwäche, unterschrittene Schlüsselmarken...

DWN
Technologie
Technologie Exponentielles Wachstum durch KI: Chancen und Grenzen für Wirtschaft und Gesellschaft
24.12.2025

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert zunehmend Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Doch kann dieser...