Deutschland

Lkw-Bauer MAN und Scania schicken 29.000 Mitarbeiter nach Hause

Lesezeit: 1 min
19.03.2020 15:21  Aktualisiert: 19.03.2020 15:21
MAN und Scania unterbrechen wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Produktion in mehreren Werken in Europa.
Lkw-Bauer MAN und Scania schicken 29.000 Mitarbeiter nach Hause
Mitarbeiter von MAN arbeiten im Stammwerk in München an einem LKW. (Archivfoto: dpa)
Foto: Sven Hoppe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wie die meisten Autohersteller unterbrechen auch die Lkw-Bauer MAN und Scania infolge der Coronavirus-Pandemie ihre Produktion in mehreren Werken in Europa. Davon seien insgesamt rund 29.000 Mitarbeiter betroffen, sagte ein Sprecher der Traton-Holding, in der Volkswagen sein Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen gebündelt hat. Bis auf weiteres stillgelegt werden nach Angaben vom Donnerstag das MAN-Stammwerk in München sowie Scania-Werke in in Schweden, den Niederlanden und Frankreich.

MAN hatte bereits am Dienstag angekündigt, seine Produktion in Europa zurückzufahren und Kurzarbeit für seine deutschen Produktionsstandorte zu beantragen. Am selben Tag hatte Volkswagen als erster deutscher Großkonzern eine weitgehende Einstellung der Produktion in Europa bekannt gegeben, weil absehbar sei, dass die Lieferketten reißen würden.

"Durch die Ausbreitung des Coronavirus in Europa wird die Versorgung unserer Werke mit Zulieferteilen immer schwieriger", sagte Traton-Chef Andreas Renschler. Service und Ersatzteilversorgung für Kunden in der Logistikbranche wolle der Konzern aber aufrechterhalten. "Den Lieferverkehr auf der Straße zu unterstützen und damit die Zustellung von Nahrungsmitteln und Medikamenten sicherzustellen, war selten so wichtig wie heute", erklärte Renschler.

MAN steht angesichts schrumpfender Geschäfte und hoher Investitionen in neue Antriebe ohnehin vor einem Konzernumbau, dem tausende Stellen zum Opfer fallen könnten. Traton veröffentlicht am Montag seine Jahresbilanz und dürfte sich aus diesem Anlass auch zu Folgen der Coronavirus-Ausbreitung äußern. Der Nutzfahrzeugkonzern sagte allerdings sowohl seine Pressekonferenz in der Münchner Firmenzentrale als auch die ersatzweise geplante Online-Veranstaltung ab und nannte zur Begründung den Gesundheitsschutz der Beteiligten.

Hier finden Sie die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im LIVE-Ticker


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...