Die angeschlagene Norddeutsche Landesbank (NordLB) hat im vergangenen Geschäftsjahr nach Erhalt von Milliardenhilfen aus Steuergeldern einen Millionen-Verlust erwirtschaftet. 2019 betrug das Minus 69 Millionen Euro, wie die Bank am Dienstag in Hannover mitteilte. Im Jahr davor hatte die NordLB noch 2,4 Milliarden Euro Verlust gemacht. «Die von uns eingeleitete Transformation trägt bereits erste Früchte», sagte Vorstandschef Thomas Bürkle. Die Restrukturierung werde das Ergebnis aber auch 2020 belasten.
Die Landesbank war mit der Finanzierung von Schiffen in Schieflage geraten und Ende 2019 mit einer Milliardenhilfe von den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie der Sparkassen-Gruppe gerettet worden. Insgesamt schossen die Träger 3,6 Milliarden Euro zu.
Eine Ergebnisprognose für 2020 sei wegen der Corona-Krise noch nicht möglich. Die NordLB hält einen bedeutsamen, aber vorübergehenden Konjunktureinbruch wegen des Virus für wahrscheinlich. Kunden hielten sich spürbar mit Investitionen zurück.
Ein neues Geschäftsmodell soll nun dafür sorgen, dass die Bank wieder auf eigenen Beinen stehen kann. Besonders deutlich wird das anhand der Schiffskredite: Im Jahr 2015 umfasste das Schiffsportfolio der NordLB noch 1481 Schiffe und 19 Milliarden Euro. Davon waren 2019 nur noch 535 Schiffe und 4,6 Milliarden Euro übrig. Bis Ende 2021 soll der Bestand komplett abgebaut sein. Stattdessen betätigt sich die NordLB verstärkt als Finanzierer von Solar- und Windparks und Flugzeugen sowie in den Branchen Immobilien und Agrar.
Im Rahmen des Konzernumbaus werden zudem zahlreiche Stellen abgebaut. Bis Ende 2023 soll die Belegschaft im Konzern von zuletzt 5300 auf rund 2800 Mitarbeiter verringert werden. In Bremen, wo die NordLB 2017 die Landesbank übernahm, sollen in den nächsten Jahren etwa 300 der bisher 400 Jobs entfallen. Die Betreuung von Privat- und Geschäftskunden in Bremen soll aber aufrechterhalten werden.
Im laufenden Geschäft sieht sich die Landesbank bereits auf einem guten Weg. Vor Kosten für den Umbau und Steuern lag der Überschuss bei 429 Millionen Euro (Vorjahr: minus 1,9 Mrd Euro). Die Bilanzsumme wurde 2019 von 154 auf knapp 140 Milliarden Euro reduziert. Bis 2024 soll sie auf 95 Milliarden Euro sinken. Die Umbaukosten schlugen mit 459 (Vorjahr: 219) Millionen Euro zu Buche.