Deutschland

Die Corona-Krise beendet den Immobilien-Boom, fallende Preise erwartet

Angesichts der Corona-Krise rechnen Investoren mit sinkenden Verkäufen und fallenden Preisen am Immobilienmarkt.
31.03.2020 12:41
Aktualisiert: 31.03.2020 12:41
Lesezeit: 1 min
Die Corona-Krise beendet den Immobilien-Boom, fallende Preise erwartet
Ein Wohnhaus steht zum Verkauf. Angesichts der Corona-Krise rechnen Investoren mit sinkenden Verkäufen und teils fallenden Preisen am Immobilienmarkt. (Foto: dpa) Foto: Bernd Settnik

Angesichts der Corona-Krise rechnen Investoren mit sinkenden Verkäufen und fallenden Preisen am Immobilienmarkt. Vom Optimismus zum Jahresende 2019 sei wenig geblieben, heißt es in einer Umfrage der Beratungsgesellschaft EY. Nur 16 Prozent der Investoren rechnen demnach mit steigenden Preisen für Häuser und Wohnungen in Deutschland in diesem Jahr. Vor drei Monaten hatten noch 55 Prozent Preisaufschläge erwartet. Während vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland 4 Prozent sinkende Preise bei Wohnimmobilien sahen, sind es nun schon 34 Prozent. Die Hälfte der Befragten rechnet aber mit gleichbleibenden Preisen trotz der Krise.

Im gesamten Immobilienmarkt, zu dem auch Büros, Einzelhandel, Hotels und Logistik zählen, hat sich die Stimmung der Großanleger immens verschlechtert. Gut drei Viertel der Befragten (76 Prozent) gaben in der am Dienstag veröffentlichten Analyse an, sie erwarteten in diesem Jahr sinkende Investitionen. Ende 2019 waren es nur 16 Prozent.

Wegen der Corona-Krise ist der Immobilienmarkt vielerorts zum Erliegen gekommen. Besichtigungen mit Maklern finden kaum noch statt, und einige Käufer sind verunsichert - etwa weil sie schrumpfende Einkommen erwarten oder sich um ihre Finanzierung sorgen.

"Die Immobilienwirtschaft ist stark mit dem Finanzsystem und der Wirtschaft verwoben", erklärte Studienautor Christian Schulz-Wulkow. Mietausfälle könnten zu Liquiditätsengpässen führen und weit über die Immobilienmärkte spürbar sein. Vor allem bei Hotels, Büro- und Einzelhandelsimmobilien prophezeien die Investoren Preisrückgänge. Befragt wurden rund 300 Immobilien-Experten, etwa von Projektentwicklern, Fonds, Banken und Vermögensverwaltern.

Mehr als 80 Prozent befürchten auch einen Rückgang bei Neubauten. "Viele Investoren werden abwarten, wie sich die Situation in einigen Monaten darstellt", sagte Schulz-Wulkow. Zudem erwarteten rund 70 Prozent strengere Kreditvergaben und sähen laufende Finanzierungen gefährdet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenpleite: Was passiert mit meinem Geld?
25.12.2025

Es ist eine tiefe Angst vieler Menschen – die eigene Bank, der man sein Erspartes anvertraut hat, geht bankrott. Erfahren Sie hier, wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoins vs. Digitaler Euro: Wie digitales Geld den globalen Zahlungsverkehr verändert
25.12.2025

Digitale Zahlungsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern, wie Geld transferiert und gespeichert wird. Stablecoins dringen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt im Fokus: Steigt das Risiko einer Finanzkrise an den US-Börsen?
25.12.2025

Die jüngsten Insolvenzen in der Autoindustrie haben an den internationalen Finanzmärkten eine neue Debatte über versteckte Risiken im...

DWN
Panorama
Panorama Initiative Jobsuche: Weshalb die Weihnachtszeit perfekt ist
25.12.2025

Während viele glauben, der Arbeitsmarkt schlummere zum Jahresende, öffnen sich gerade jetzt heimlich Türen. Eine erfahrene Coachin...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Tech-Aktien: Tech-Konzerne überflügeln Börsen und gewinnen neue Dominanz
25.12.2025

Die rasant steigenden Bewertungen der US-Techkonzerne verschieben die Kräfteverhältnisse an den globalen Finanzmärkten. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...

DWN
Politik
Politik Cyberangriff auf Aeroflot: Wie Hacker Russlands Luftverkehr störten
24.12.2025

Ein Cyberangriff brachte die IT-Systeme von Aeroflot binnen Stunden zum Stillstand und zwang den Flugbetrieb in den Notmodus. Welche...